Mittelsachsenliga – 8. Spieltag
Der TSV Flöha bleibt in der Fußball-Mittelsachsenliga zumindest auf eigenem Platz eine Macht. Gegen Einheit Bräunsdorf gab es den vierten Sieg im vierten Spiel, der mit 10:1 sogar zweistellig ausfiel.
Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger
Flöha – Manchmal bedarf es für die jungen Menschen von heute eines Weckrufs der besonderen Art, um sie auf die Tagesaufgaben einzustimmen. Die Fußballer des TSV Flöha kassierten gestern gegen den SV Einheit Bräunsdorf bereits nach 83 Sekunden ein Gegentor. Doch dann wachte das Team auf und schoß die Gäste noch mit 10:1 (7:1) aus dem Auenstadion.
„Sicher waren wir nicht 90 Minuten lang präsent“, sagte Flöhas Trainer Steffen Bergmann. „Doch zehn Tore in einem Spiel lassen jeden Trainer erst einmal zufrieden nach Hause gehen.“ Der TSV-Coach hob insbesondere die Rolle seines vierfachen Torschützen Tom Göckeritz her. Der Bräunsdorfer Spielertrainer Lars Weyhmann redete bei der Einschätzung der Partie dann auch nicht um den heißen Brei herum. „Flöha hat uns spielerisch auseinander genommen und auch in dieser Höhe verdient gewonnen.“ Bräunsdorf muss nun die muffige Luft im Tabellenkeller einatmen. Das Team ist nun Vorletzter.
Zunächst sah es aber keinesfalls so aus, dass Einheit in alle Einzelteile zerlegt werden sollte. Denn nach der schnellen Führung versteckte sich Bräunsdorf nicht und spielte mutig nach vorn. Das ging bis zur 23. Minute gut – bis Göckeritz das erste Mal zuschlug. Die Flöhaer Führung durch Tim-Bix Schuster ließ nicht lange auf sich warten (28.). Nun war bei den Bräunsdorfern offenbar der Strom total ausgefallen. Wiederum Göckeritz und Christopher Martin erhöhten bis zur 34. Minute auf 4:1. Danach ballerte die Jugendbrigade um Markus Zamzelli (21 Jahre) , Marcus Preißler (20) und Göckeritz, der ebenfalls erst 21 Lenze zählt, das Spielgerät noch dreimal zum 7:1-Pausenstand in die Maschen. „Wir waren nach der 20. Minute bis zur Pause gar nicht mehr anwesend“, analysierte Weyhmann treffend.
Nach Wiederanpfiff leistete sich Flöha zunächst den Luxus, einen Foulelfmeter zu verschießen, wobei Marvin Giesecke die Kugel in Richtung alte Turnhalle beförderte. Danach konnte Einheit zunächst weitere Tore verhindern. „Flöha hatte da aber schon einen Gang heruntergeschaltet“, sagte Weyhmann. In der Schlussviertelstunde waren es Zamzelli, Martin und Göckeritz, die den Zehnerpack für die Gäste schnürten.
„Der schnelle Rückstand hat uns nicht aufgehalten. In der 1. Halbzeit lief es für uns sehr gut“, sagte Göckeritz. Dass er nun mit 16 Treffern die Torschützenliste deutlich vor dem Freiberger Henry Zielke (12) anführt, spielt für ihn aber keine Rolle. „Wichtig ist, dass unsere Mannschaft gewinnt. Wer dabei trifft, ist letztlich egal“, sagte Göckeritz, der zehn Jahre lang in den Nachwuchsteams des Chemnitzer FC ausgebildet wurde. Obwohl Flöha nun mit 16 Punkten und dem besten Torverhältnis der Liga (37:9) als Tabellenvierter gut unterwegs ist, mahnte Bergmann zur Sachlichkeit. „Wir werden jetzt nicht blauäugig an die kommenden Aufgaben gehen“, versprach der Coach.
Eintracht mit Moral
Motor Rochlitz hat auch im vierten Anlauf den ersten Heimsieg verpasst. Erdmannsdorf behält trotz des Punktgewinnns beim 2:2 die rote Laterne.
Rochlitz – Wieder wurde es nichts mit dem ersten Heimsieg für die Rochlitzer. Sie kamen gegen den noch sieglosen Tabellenletzten aus Erdmannsdorf/Augustusburg nicht über ein Remis hinaus. Die Gäste verließen dagegen zufrieden das Vater-Jahn-Stadion.
Dabei begann die Partie für die Gastgeber vielversprechend. Nach einer Ecke unterlief Ronny Langklotz unter Mitwirkung vom BSC-Kapitän Markus Heinich ein Eigentor (9.). Die spielerische Überlegenheit der Gastgeber schlug sich trotz mehrerer verheißungsvoller Möglichkeiten nur in diesem Tor nieder. Zunehmend schlichen sich bei Motor Fehlpässe im Spielaufbau ein. Nach einem Ballverlust konterten die Erdmannsdorfer mit einem Steilpass auf Normen Messig, der eiskalt zum 1:1 einnetzte (33.). Wenig später zogen die Rochlitzer aber erneut in Front. Diesmal war Gutknecht nach einem Eckball zur Stelle (37.).
Nach dem Seitenwechsel verfehlte Christopher Meinel aus spitzem Winkel knapp den Gästekasten (47.). Dann nahm sich Dominik Beer ein Herz. Sein Distanzschuss sprang von Latte und Pfosten auf die Torlinie, aber nicht ins Netz. Die nie aufgebenden, aber kaum offensiv auftretenden Gäste rochen Lunte: Spielertrainer Steven Bergt, gerade erst auf dem Platz, gelang nach einer Ecke der 2:2-Ausgleich. (Quelle: Freie Presse/rais)
Barkas lässt Union keine Chance
In der Fußball-Mittelsachsenliga hat der Aufsteiger aus Milkau gestern die dritte Heimniederlage quittieren müssen. Dennoch überraschte der Primus aus Frankenberg mit ungewohnten Schwächen im Angriff.
Quelle: Freie Presse/Von Ulli Ludwig
Milkau – Steffen Kellig war eindeutig der Mann des Tages beim SV Barkas. Mit seinem Doppelpack sicherte er den Frankenbergern am Sonntag die nächsten drei Auswärtspunkte. Beim SV Union Milkau gewann der ungeschlagene Tabellenerste mit 2:0 (1:0) und holte den achten Sieg im achten Spiel.
Barkas startete gewohnt druckvoll in die Partie und ließ die Gastgeber aus Milkau durch viel Ballbesitz kaum zum Zug kommen. Schon in der 4. Minute zeigte Schiedsrichter Torsten Rölig für die Gäste auf den Elfmeterpunkt. Frankenbergs Kapitän David Tuschy scheiterte jedoch an Union-Torhüter Marcus Helbig, der stärkster Milkauer an diesem Nachmittag war.
In der Folge hatte Barkas mehr Chancen und drückte Union in die Defensive. Ein Schwachpunkt der Heimelf war die linke Abwehrseite, auf der Frankenberg wiederholt durchbrechen konnte. So auch in der 12. Minute, als Steffen Kellig nach einem Doppelpass frei vor dem Tor auftauchte. Der Ex-Profi ließ sich sein sechstes Saisontor nicht entgehen. Die Gäste spielten auch nach der Führung wie ein Spitzenreiter. Da die Milkauer vorn kaum Bälle behaupten konnten, kontrollierte Frankenberg das Spiel.
In der zweiten Hälfte setzte sich die Barkas-Dominanz fort. Milkau hatte keine Antwort parat. Acht Minuten nach der Pause scheiterte Christoph Antal am wiederholt starken Milkauer Torhüter. 58 Minuten dauerte es schließlich, ehe die Gäste mit dem 2:0 bereits den Deckel auf diese Partie machten: Erneut Kellig war der Torschütze, der nach schöner Flanke von Torsten Frank frei einköpfte.
Gegen Ende des Spiels wurde die Stimmung auf dem Platz immer gereizter, einige Spieler gerieten verbal aneinander. Das Schiedsrichtergespann verteilte zwar einige gelbe Karten, fuhr aber eine großzügige Linie. Gegen müde Milkauer hatte Barkas noch einige Chancen. Aber das angriffsstärkste Team der Liga (schon 30 Treffer) zeigte sich an diesem Spieltag ungewohnt unsicher vor dem Tor.
Frankenberg verweilt nach diesem Spieltag mit sechs Punkten Vorsprung auf den BSC Freiberg II auf Platz 1. Der Aufsteiger aus Milkau rutschte nach der vierten Niederlage (der dritten zuhause) auf Platz 8 in der Tabelle ab. Trotzdem war Heimtrainer Mirko Trommer nach dem Spiel durchaus zufrieden: „Wir haben 90 Minuten stark gekämpft, aber unsere Chancen leider nicht nutzen können. Im nächsten Spiel müssen wir einfach mehr spielerische Akzente zeigen.“
Auch Barkas-Trainer Marcus Oestreich war mit der Leistung seiner Mannschaft einverstanden: „Auf so einem Platz ist es immer schwer. Doch wir haben das gut gemeistert und diesen Sieg sehr konzentriert und geradlinig eingefahren. Wir müssen einfach unsere Chancenverwertung verbessern, damit wir auch die nächsten Spiele gewinnen.“
Falkenauer gehen wieder auf Torejagd
TSV 1888 Falkenau – TSV Langhennersdorf 5:1 (1:0): Die Falkenauer Torfabrik läuft weiter auf Hochtouren. 14 Treffer in den zurückliegenden drei Begegnungen können sich nicht nur für einen Aufsteiger sehen lassen. Wie schon im jüngsten Heimspiel gegen den BSC Motor Rochlitz (5:6) waren die Hausherren fünfmal zur Stelle. Doch diesmal reichte der „Fünfer“ zum deutlichen Sieg gegen Langhennersdorf. Vor allem nach der Pause machte Falkenau Nägel mit Köpfen. Mit drei Toren untermauerte Spielertrainer Rico Thomas einmal mehr seine Torjägerqualitäten. Langhennersdorf steckte nicht zurück und kam zumindest durch Klippstein kurz vor dem Abpfiff noch zum Ehrentreffer. (Quelle: Freie Presse/eij)
Oederaner SC – TSV Großwaltersdorf 1:1 (1:0): Im Duell der beiden Ortsnachbarn gehörte jeder Mannschaft eine Halbzeit, in der sie auch jeweils ihre Tore erzielten. Nach der Führung durch Findeisen besaßen die Hausherren auch noch Chancen zum zweiten Treffer, die jedoch ungenutzt blieben. Großwaltersdorf blieb damit im Spiel und kam durch einen berechtigten Elfmeter, den Sarodnik verwandelte (51.), zum 1:1-Ausgleich. In einer spannenden Schlussphase besaßen beide Teams noch die Möglichkeiten zum Sieg. Doch es blieb bei der gerechten Punkteteilung. (Quelle: Freie Presse/eij)
SV Lichtenberg – FSV Motor Brand-Erbisdorf 0:1 (0:0): Eine turbulente Begegnung bekamen die Zuschauer in Lichtenberg zu sehen. Am Ende siegten die Gäste etwas glücklich, aber nicht unverdient. Die Lichtenberger hatten erneut Pech beim Abschluss: Zweimal trafen sie die Latte und einmal noch den Pfosten des Gästetores. Zu allem Überfluss scheiterte Robert Miersch zudem mit einem Foulelfmeter an Motor-Torhüter Matthias Rode. So blieb es beim goldenen Treffer von Hans Reinke, der Motor den vierten Saisonsieg sicherte. Kurz darauf musste er aber nach seinem zweiten Foul mit Gelb/Rot vom Platz. (Quelle: Freie Presse/eij)
BSC Freiberg II – SV Germania Mittweida II 3:2 (1:1): Im Duell zweier „Reserveteams“ feierten die Hausherren einen glücklichen Sieg. Nach dem Führungstreffer durch Wiltzsch haderten die Gäste beim Ausgleich mit dem Schiedsrichter,, der vor dem Schuss von Henry Zielke ein klares Wegstoßen nicht ahndete. Auch die erneute Germania-Führung durch Kaltschmidt hielt dann nicht lange. Nach einem Foul an Kiontke im Strafraum traf Henry Zielke vom Punkt. Mit seinem dritten Streich machte Zielke dann den BSC-Dreier perfekt. Die Gäste hatten aber ihre Möglichkeiten: Rothe und Tschiedel trafen noch zweimal den Pfosten. (Quelle: Freie Presse/eij)
Statistisches vom 8. Spieltag
Tore: 31 – Schnitt von 4,42 pro Spiel
Torreichste Begegnung: TSV Flöha – SV Einheit Bräunsdorf 10:1 (7:1)
Torlose Begegnung: Keine
Erfolgreichster Schütze: Tom Göckeritz (Flöha) mit 4 Toren
Zuschauer: 592 – Schnitt von 85 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: Oederaner SC – TSV Großwaltersdorf 129 Zuschauer
Gelbe Karten: 23
Gelb/Rot: 2
Rot: 1