Landesliga – 11. Spieltag
BSC: Spitzenreiter eine Nummer zu groß
Die Freiberger Sachsenliga-Fußballer müssen sich auch dem SV Einheit Kamenz mit 1:4 geschlagen geben. Zumindest eine Halbzeit durften die Freiberger aber mit einer Überraschung liebäugeln.
Quelle: Freie Presse/Von Steffen Bauer
Ein Debakel ist es diesmal nicht geworden. Zwar unterlag der BSC Freiberg am 11. Spieltag der Fußball-Sachsenliga dem SV Einheit Kamenz zu Hause klar mit 1:4 (1:1) und musste damit die vierte Niederlage in Folge quittieren. Im Gegensatz zum 1:5 bei Rapid Chemnitz verkauften sich die Freiberger gegen den neuen Spitzenreiter wie versprochen teuer und hielten die Partie mit großem Einsatz lange Zeit offen.
„Die Jungs haben tapfer gekämpft“, zollte nicht nur Physiotherapeutin Inka Seifert der Mannschaft nach der Partie bei Dauerregen und nur 5 Grad Celsius Anerkennung. Dabei hatte Trainer Kay Mattheß erneut umstellen müssen. Neben den vielen Verletzten (Mehner, Berndt, Richter, S. Krause) fehlten diesmal vor allem Tommy Gommlich und der gesperrte Kapitän Christopher Otto (fünfte gelbe Karte) an allen Ecken und Enden. „Ich habe da drin fast eine komplette Mannschaft sitzen, die hier sehr gut Paroli bieten könnte“, haderte Mattheß mit der schwierigen Personalsituation. Zumindest war im Spiel der Freiberger, bei denen Paul Kiontke diesmal die Kapitänsbinde trug, wie versprochen mehr Zug zu erkennen. Zwar war der mit einigen tschechischen Spielern verstärkte bisherige Tabellenzweite aus Kamenz 90 Minuten lang feldüberlegen. Aber der BSC glich das 0:1 durch Karel Vrabec (28.) noch vor der Pause aus. Paul Berger traf in der 40. Minute zum 1:1.
Nach Wiederbeginn wurde es dann aber doch noch ein ungemütlicher Nachmittag für den BSC und die 55 Zuschauer – und das nicht nur aufgrund der unwirtlichen äußeren Bedingungen. Innerhalb von acht Minuten schlugen die Kamenzer dreimal zu und sorgten mit dem 4:1 für die Vorentscheidung. „Das war viel zu einfach“, ärgerte sich Trainer Mattheß. Sein Team habe in dieser Phase jegliche Ordnung in der Defensive vermissen lassen. Auch Martin Heydel, der nach vier Wochen wieder ins BSC-Tor zurückgekehrt war, hatte sich seinen Einstand sicher anders vorgestellt. „Wir haben das in der ersten Halbzeit gut gemacht – im Rahmen unserer Möglichkeiten. Aber wie wir dann die drei Tore innerhalb weniger Minuten kriegen, ist absolut ärgerlich“, sagte der 32-jährige Keeper, der bei allen Gegentoren machtlos war. Dabei habe man vorher extra angesprochen, so wenig Standards wie möglich gegen die nicht nur spiel-, sondern auch kopfballstarken und robusten Kamenzer zu verursachen.
Der BSC steckte zwar nicht auf und kämpfte unverdrossen bis zum Schluss. Vor allem Clemens Hantke versuchte immer wieder, das BSC-Spiel anzukurbeln und war fast überall auf dem Platz zu finden. Aber in Bedrängnis brachte der Tabellen-14., der weiterhin nur 6 Punkte auf dem Konto hat, die Gäste nicht mehr. Im Gegenteil: Bei einem Distanzschuss verhinderte die Latte das mögliche 1:5. „Wir haben alles versucht. Aber es hat nur eine Halbzeit lang funktioniert“, sagte Innenverteidiger Patrick Löbel. Und Trainer Kay Mattheß fand trotz der dritten Heimpleite in Folge einen absolut positiven Aspekt: „Die Mannschaft hat eine Reaktion gezeigt.“