Landesklasse Mitte – 5. Spieltag
Germania erkämpft sich mit viel Moral ein Remis
In der Fußball-Landesklasse hat der SV Germania Mittweida beim BSV Sebnitz ein 1:1 errungen. Ein Sonderlob gab es für den Mittweidaer Torwart.
Quelle: Freie Presse/Von Robin Seidler
Der SV Germania Mittweida hat am Sonnabend mit viel Leidenschaft beim BSV Sebnitz einen Punkt erkämpft. Die Landesklasse-Fußballer trennten sich vom letztjährigen Meister mit 1:1 (1:0), mussten aber besonders in der Schlussphase mächtig für den Punktgewinn arbeiten.
Die Vorzeichen für die Mittweidaer standen denkbar ungünstig. Kapitän Silvio Grötzsch (Knieprobleme) sowie Mittelfeldspieler Mohanad Salim (Rotsperre) standen nicht zur Verfügung, waren aber beide mit an die tschechische Grenze gereist. Zudem feierte der Meister der vergangenen Saison am Sonnabend im heimischen Waldstadion ein Sport- und Familienfest, was letztlich 184 Zuschauer anlockte. Darunter war auch der Sebnitzer Bürgermeister Mike Ruckh. Immer, wenn er einem Spiel der Gastgeber beiwohnte, gewann der BSV auch.
Dass es am Sonnabend nicht damit klappte, lag vor allem an einem toll aufgelegten Sören Geiger im Germania-Tor. Er entschärfte Chancen im zweistelligen Bereich. Mittweidas Trainer Uwe Schneider hatte daher ein Extralob für seinen Schlussmann parat: „In Bannewitz hat er nicht so einen guten Tag erwischt, dafür heute einen umso besseren. Er hat uns hier den Punkt gerettet“, so Schneider.
Sein Team erwischte bereits in der 3. Minute einen Blitzstart. Markus Pietsch erkämpfte sich am Sebnitzer Strafraum den Ball, legte zu Toni Hahn ab, und dieser konnte im Strafraum nur noch mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Patrick Richter souverän. Danach drängten die Sebnitzer sofort auf den Ausgleich, doch die größten Chancen – vor allem durch den agilen Sebnitzer Stürmer Pierre Nebes – konnte Sören Geiger bravourös entschärfen. Von der Germania – die standardmäßig mit langen Bällen agierte – kam bis auf einen Fernschuss von Hahn und einen harmlosen Kopfball von Kevin Frieden nicht mehr viel. „Unsere Stürmer konnten sich heute vom Sebnitzer Angreifer Pierre Nebes abschauen, wie man im gegnerischen Drittel einen Ball abschirmt. Das hat uns heute leider gefehlt, weil es ein wenig Luft zum Atmen und damit Entlastung gebracht hätte“, so Schneider.
Auch in der zweiten Halbzeit erhöhten die Hausherren nach und nach den Druck, Mittweida kam nur noch selten vor das gegnerische Tor und blieb dort auch blass. Selbst Stürmer Kevin Frieden musste immer öfter im Mittelfeld oder gar auf der linken Abwehrseite aushelfen. Nach etwas über einer Stunde war dann auch Germania-Torwart Sören Geiger machtlos, als Sebastian Rummler eine Brustannahme des Mitspielers als Pass deutete und den Ball von der Strafraumgrenze ins Eck drosch. Sebnitz hatte in der Schlussphase weitere Gelegenheiten, doch mit Einsatz, Kampfgeist, ein wenig Glück und einem überragenden Sören Geiger im Mittweidaer Tor konnte die Germania zumindest einen Punkt über die Zeit retten.
Uwe Schneider hat – obwohl es besonders in der hektischen Schlussphase sehr ruhig in den Mittweidaer Reihen wirkte – etwas mehr Feuer als in Bannewitz gesehen. „Man muss bedenken, dass mit Philipp Rauthe heute der älteste Spieler bei uns 24 Jahre alt war. Klar, es hätte ein wenig mehr Kommunikation auf dem Feld zwischen meinen Jungs sein können, aber bei so einer jungen Mannschaft kristallisieren sich Führungsspieler nicht von heute auf morgen heraus.“ Die Germania bleibt vorerst im Mittelfeld und trifft am Sonnabend auf Grün-Weiß Coswig. Es ist das erste Pflichtspiel für das Team im neuen Stadion.
Mittweida: Geiger, Pietsch, Richter, Frieden, Kamionka (72. Köhler), Hönig, Ryssel, Hahn (83. Rothe), Götze (62. König), Rauthe, Pittroff
Tore: 0:1 Richter (3., FE), 1:1 Rummler (63.) – SR: Gläser (Dresden) – Zu.: 184