Landesklasse Mitte – 21.Spieltag

Landesklasse Mitte – 21. Spieltag

Quelle: Freie Presse

SV Germania MittweidaVfL Pirna-Copitz 2:0 (0:0)

SV Germania kann dem Spitzenreiter ein Bein stellen
Mit starkem Willen und taktischer Disziplin: Im Spitzenspiel der Landesklasse hat Mittweida den Favoriten aus Pirna mit 2:0 verdient in die Knie gezwungen.
Von Michael Schmidt

Im Topspiel des 21. Spieltages der Fußball-Landesklasse hat der SV Germania Mittweida Tabellenführer VfL Pirna-Copitz verdient mit 2:0 besiegt. In der über 90 Minuten intensiven Partie versuchten zwar zunächst die Gäste das Zepter an sich zu reißen. Germania begegnete dem Favoriten jedoch mit großem Einsatzwillen und ließ kaum Torchancen zu. Trainer Uwe Schneider: „Heute musste ich keinen Spieler besonders motivieren, auf dieses Spiel waren alle heiß. Ich habe deshalb vor dem Spiel eher beruhigend auf die Mannschaft eingewirkt.“
In der 20. Minute wurde Torwart Uwe Katzer erstmals mit einem Flatterball aus 20 Metern durch Riedel geprüft – es sollte seine einzige echte Prüfung an diesem Nachmittag bleiben. In der 28. Minute setzte Germania den ersten Nadelstich, und die Zuschauer hatten bei einer Dreifachchance bereits den Torjubel auf den Lippen: Nach einem Eckball klatschte ein fulminanter Kopfball von Patrick Richter zunächst an die Latte, der anschließende Nachschuss von Sebastian Voigt wurde abgeblockt, und Eric Kaltschmidt setzte das Leder im dritten Versuch knapp neben das Tor.
Der Favorit war nun gewarnt, und die Platzherren hatten ab diesem Zeitpunkt deutlich mehr vom Spiel. Da beide Teams taktisch auf sehr diszipliniert agierten, gab es bis zur Pause jedoch keine weiteren nennenswerten Torchancen.
Dies änderte sich auch mit Beginn der zweiten Halbzeit zunächst nicht. Doch Trainer Schneider hatte nun die Chance zum Sieg gewittert und gab dies seiner Mannschaft in der Kabine mit auf den Weg. Der größere Siegeswille war nun klar auf Seiten der Gastgeber spürbar. In der 53. Minute erkämpfte sich der eingewechselte Thomas Wiedemann an der Grundlinie den Ball, passte in die Mitte, wo Silvio Grötzsch den Ball jedoch nicht voll traf. In der 62. Minute sorgte ein Konter erneut für Gefahr vor dem Pirnaer Tor. Der letzte Pass von Kaltschmidt auf Grötzsch kam jedoch nicht an.
In der 65. Minute war es dann soweit: Nach einem Freistoß von Grötzsch ließ Markus Pietsch mit herrlichem Kopfball dem starken Pirnaer Keeper Keller keine Abwehrchance. Wer nun eine Antwort der Gäste erwartete, sah sich getäuscht. Die gefährlicheren Aktionen hatten weiterhin die Mittweidaer. In der 73. Minute wurde ein weiter Einwurf von Andreas Hönig durch Pietsch an den langen Pfosten verlängert. Micheal Pieda stand goldrichtig und netzte zum 2:0 ein.
Die sichtlich beeindruckten Pirnaer brauchten einige Minuten, um zur Schlussoffensive zu blasen. Doch auch diese meisterte die hochkonzentrierte und kopfballstarke Abwehrreihe der Gastgeber mit Bravour und ließ nichts mehr anbrennen.
„Wir haben in der zweiten Halbzeit alles aus uns herausgeholt und wollten den Sieg. Dass es auf beiden Seiten nur wenige Torchancen gab, ist ein Indiz für das hohe Niveau der Begegnung, die wir am Ende völlig verdient gewonnen haben“, sagte der Germania-Coach nach einem wahren Spitzenspiel.

Germania: Katzer; Pietsch, Richter, Voigt, Kaltschmidt (85. König), Grötzsch, Hönig, Ryssel, Rauthe, Köhler (46. Wiedemann), Pieda (87. Wilsdorf)
Tore: 1:0 Pietsch (66.), 2:0 Pieda (73.)
SR: Schubert (Chemnitz)
Zuschauer: 150

 

SV Lichtenberg – SG Empor Possendorf 1:1 (1:1)

Lichtenberger trotzen Empor
Der SV Lichtenberg erkämpfte in der Landesklasse ein 1:1 gegen die starken Possendorfer. Das Polster auf die Abstiegs-zone schmolz dennoch.
Von Steffen Bauer

Zunächst wusste Swen Hennig nicht so richtig, ob er sich freuen oder doch ein wenig ärgern sollte. Am 21. Spieltag der Fußball-Landesklasse hatten seine Lichtenberger gegen den Tabellensechsten Empor Possendorf ein 1:1 (1:1) erkämpft und einem der spielstärksten Teams der Liga, so Hennig, damit einen Zähler abgetrotzt. „Am Ende war aber vielleicht sogar mehr drin“, trauerte der SVL-Trainer einigen vergebenen Chancen nach.
Diesmal waren die Lichtenberger, die das Hinspiel mit 0:5 verloren hatten, von der ersten Minute an hellwach. „Zumindest nach dem ersten Warnschuss von Possendorf“, schmunzelte Hennig. Denn gleich der allererste Angriff der Gäste war kreuzgefährlich. Doch der SVL hatte Glück, hielt von nun an dagegen und war sogar die aktivere Mannschaft. Kokott hatte bei einem Kopfball Pech (4.), dann sorgte Häuser für Gefahr vor dem Empor-Tor (10.). Der wiedererstarkte Angreifer, der zuletzt bereits den 3:1-Auswärtssieg in Wesenitztal perfekt gemacht hatte, markierte in der 29. Minute auch die Führung der Hausherren: Erst fing Häuser einen Pass der Gäste ab und schloss dann sicher und überlegt zum 1:0 ab. „Eine schöne Einzelleistung“, lobte Trainer Hennig.
Allerdings durfte sich der SVL dieser Führung nicht lange erfreuen. Nur sieben Minuten später war Possendorfs Moses nach einer Flanke zur Stelle und köpfte zum 1:1 ein. Kosbab im SVL-Tor, dem die Sicht versperrt war, hatte keine Chance.
In der 2. Halbzeit musste sich Lichtenberg zunächst eines Sturmlaufs von Empor erwehren. 20 Minuten machten die Gäste enormen Druck. „Aber wir haben das gut verteidigt“, lobte Hennig. Und nicht nur das – der SVL befreite sich aus der Umklammerung der Possendorfer, hatte mehr Ballbesitz und in der Schlussphase noch einige verheißungsvolle Chancen. Timmel, Häuser und der eingewechselte Matuschek, der nur das Außennetz traf, hätten für den Siegtreffer sorgen können.
„Am Ende wäre der Sieg sicher nicht unverdient gewesen“, sagte Swen Hennig. Es sei schon etwas ärgerlich, dass es mit dem Dreier nicht geklappt habe. Zumal der Meißner SV (12./17 Punkte) bei Schlusslicht Lommatzsch mit 5:0 gewann und bis auf einen Zähler an den SVL (11./18) herankam. Auch die knapp 200 Fans (Hennig: „Ein Riesenrückhalt.“) hätten einen Erfolg verdient gehabt. Doch vielleicht sei „auch der eine Punkt am Ende Gold wert im Abstiegskampf“, sagte der SVL-Trainer. „Zumal meine Mannschaft gegen ein Spitzenteam eine ganz starke Leistung gezeigt hat.“

Lichtenberg: Kosbab – Kokott, Hilgenberg, Lein, Kohl, – Miersch, Kluge, Drechsel (74. Erler), Timmel – Häuser (80. Matuschek), Jäkel (80. Meyer)
Tore:
1:0 Häuser (29.), 1:1 Moses (36.)
SR:
Jautze (Dresden)
Zuschauer:
185