Mittelsachsenliga – 17. Spieltag

Starke Gäste stoppen Aufsteiger

Der Oederaner SC hat in der Fußball-Mittelsachsenliga den Höhenflug des TSV Falkenau gestoppt. Doch eigentlich hätte das Spiel gar nicht angepfiffen werden dürfen.

Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger

Falkenau – Die Aussagekraft von Statistiken in der Fußball-Mittelsachsenliga ist begrenzt. Der TSV Falkenau hatte in diesem Jahr gegen hochkarätige Konkurrenz gewonnen, der Oederaner SC kassierte hingegen zwei klare 0:4-Niederlagen. Also sprach im Derby zwischen Falkenau und Oederan alles für die Platzherren. Doch nach 90 Minuten konnten nur die Gäste jubeln. Nach Toren von Franz Lohse (48.) und Roy Böttcher verbuchte die Elf von Trainer Steffen Günther ihren fünften Saisonsieg (10.), der TSV rutschte auf Rang 5 des Klassements ab.

Über den Ausgang des Spiels gab es keine unterschiedlichen Meinungen. „Oederan wollte den Sieg um 50 Prozent mehr als wir und hat das über die gesamte Spielzeit auch klar gezeigt“, sagte Falkenaus Spielertrainer Rico Thomas. Sein Team sei nicht in die Zweikämpfe gekommen und den Bällen oft nur hinterhergelaufen. Oederans Übungsleiter Steffen Günther lobte die geschlossene Leistung seines Teams. „Wir haben ruhig gespielt und auf unsere Chancen gewartet. Meine Truppe zeigt einen Aufwärtstrend.“
Wohltuend unauffällig agierte das Schiedsrichtergespann. Referee Mike Auge hatte mit seinen Assistenten alles stets im Blick. Auf dem Falkenauer Sportplatz entwickelte sich dabei zwar kein Langweiler, packende Strafraumszenen waren jedoch rar. Vielmehr traktierten beide Mannschaften den Rasen im Mittelfeld. Die Oederaner Kurt Bergelt und Kevin Thiele konnten ihre Möglichkeiten ebenso wenig nutzen wie Rico Thomas, der das Spielgerät auf der anderen Seite kurz vor der Pause über das Gehäuse donnerte. Kurz nach Wiederanpfiff zappelte die Kugel das erste Mal im Netz. „Moritz Reichelt spielte den entscheidenden Pass. Ich hatte sicher auch etwas Glück, da der Falkenauer Torwart nicht früh genug herauskam“, schilderte OSC-Torschütze Franz Lohse die Situation zum 1:0 der Gäste. Zehn Minuten später hätte wieder alles von vorn losgehen können. Doch Frank Klemm traf nur die Latte. Anschließend bemühten sich die Gastgeber, das Resultat zu korrigieren. Doch dem Falkenauer Offensivspiel fehlten die Ideen. So kam die Abwehr der Gäste kaum einmal ins Schwitzen. Vielmehr war es der eingewechselte Roy Böttcher, der den Oederaner Sieg in den Schlusssekunden perfekt machte.
„Wir haben endlich einmal unser Potenzial abgerufen und das Spiel durchweg kontrolliert“, sagte OSC-Präsident Matthias Kaden. Allerdings hätte die Partie gar nicht stattfinden dürfen: Die Stadt Flöha hatte den Rasenplatz ursprünglich gesperrt und dies dem TSV Falkenau auch rechtzeitig mitgeteilt.

 

Barkas kriegt gerade so die Kurve

Durch einen Elfmeter in letzter Sekunde holte der SV Barkas Frankenberg am Wochenende einen Punkt und muss sich für die kommenden Begegnungen warm anziehen.

Quelle: Freie Presse/Von Ulli Ludwig

Frankenberg – Tabellenführer SV Barkas Frankenberg hat gestern den SV Germania Mittweida II als Viertletzten empfangen. Am Ende trennten sie sich 2:2 (0:1).
Beide Mannschaften tasteten sich zunächst ab, lieferten sich viele Duelle im Mittelfeld. Den ersten Aufreger erlebte Barkas, das gegen defensiv auftretende Mittweidaer nach einer Ecke die Latte traf. Danach setzte Frankenberg auf Distanzschüsse, während sich die Mittweidaer klar gefährlichere Umschaltaktionen erspielten. Frankenberg hatte viele Spielanteile, wurde aber im Mittelfeld häufig gestoppt. Taktisch agierte Germania mit allen Spielern hinter der Mittellinie, wobei den Frankenberger Innenverteidigern viel Platz im Spielaufbau gelassen wurde. Barkas fand aber kaum Lücken, leistete sich zudem viele Fehlpässe, die Stimmung auf dem Feld wurde rauer. In der 44. Minute ermöglichte ein Fehler in der Barkas-Verteidigung einen Pass durch die Schnittstelle. Luis Wiltzsch schloss frei vor dem Tor zur Gästeführung ab.

Ziemlich geschockt kam Frankenberg aus der Kabine, erzielte aber kurz darauf durch Torsten Frank (52.) den Ausgleich. Mittweida spielte taktisch unverändert weiter. Zwar kam das Team um Kapitän Sebastian Vogt kaum mehr in die Offensive, ließ aber auch kaum Torchancen des Spitzenreiters zu, dessen Spielaufbau nach wie vor ideenlos war. Schwach agierte auch Schiedsrichter Carsten Schmidt, der klare Fouls und Abseitsentscheidungen übersah. Dadurch wurde es außer- wie innerhalb des Spielfeldes ruppig. Durch eine erneute Unkonzentriertheit in der Defensive fingen sich die Frankenberger das zweite Gegentor ein, als Thomas-Tobija Richter überlegt abschloss (86.). Barkas warf alles nach vorn und wurde durch eine strittige Schiedsrichterentscheidung mit einem Elfmeter belohnt. Toni Stockhecke verwandelte zum 2:2-Ausgleich (90.).

Germania-Trainer Bernd Hofmann war trotz der gefühlten Niederlage zufrieden: „Wir haben mit einer guten Bereitschaft gespielt, durch enge Räume dem Favoriten das Leben schwer gemacht. Wir hätten zwar einige Konter besser ausspielen müssen, das Spiel sollte aber unseren Mut für die kommenden schweren Begegnungen stärken.“ Diesen braucht auch Barkas. „Wir hatten heute einen schlechten Tag und müssen ein großes Lob an die Mittweidaer ausrichten, die in der Defensive eine starke Überzahl geschaffen haben“, sagte der Frankenberger Trainer Marcus Oestreich. Dennoch sollte das Remis die Aufstiegschancen nicht schmälern.

 

 

Motor findet nicht in die Spur

Der SV Lichtenberg hat bei Motor Rochlitz gestern mit 3:1 (1:1) den zweiten Sieg in diesem Frühjahr eingefahren. Für die Gastgeber war es die dritte Niederlage in Folge.

Rochlitz – Die Lichtenberger setzten sich bei den gastgebenden Rochlitzern nicht unverdient durch und festigten dadurch ihren 2. Tabellenplatz. Die Gäste bestimmten in der ersten halben Stunde das Geschehen im Vater-Jahn-Stadion. Sie profitierten dabei von den teilweise gravierenden Fehlern der übernervösen Rochlitzer im Spielaufbau sowie im Zweikampf- und Deckungsverhalten. Der unbedrängte Stephan Timmel traf mit einem überlegten Heber von der Strafraumgrenze zum 0:1 (16.). Glück hatte BSC-Keeper Paul Fischer, als ein abgefälschter Freistoß an die Latte klatschte (27.).

Danach kamen die Rochlitzer besser ins Spiel und gestalteten das Match ausgeglichen. Die erste Torchance hatte Tim Scheibner, dessen Schuss das Gehäuse verfehlte (29.). Der Ausgleich für den BSC fiel dann doch noch vor der Pause. Nach einem weiten Bildhauer-Freistoß war Torjäger Christopher Meinel mit dem 1:1 zur Stelle (43.).

Zu Beginn der 2. Halbzeit zogen die Lichtenberger aber erneut in Front. Nach einem Stellungsfehler in der zentralen Defensive traf Fischer den durchlaufenden Stürmer beim Abwehrversuch am Fuß. Den fälligen Elfmeter hämmerte Manuel Kluge unter die Latte (49.). Wieder mussten die Rochlitzer einem Rückstand hinterherrennen – ohne Erfolg. Das mögliche 2:2 verhinderte SVL-Schlussmann Sebastian Spörke, der den platzierten Flachschuss des eingewechselten Robin Kluger aus dem Eck kratzte (72.). Mit dem 3:1 durch Michel Drechsel, wiederum mit einem Heber ins leere Tor erzielt (82.), war die Entscheidung zugunsten der Gäste gefallen. (rais)

 

BSC-Torjäger lässt Eintracht böckeln

Kurzberichte 17. Spieltag

Eintracht Erdmannsdorf/A. – BSC Freiberg II 0:5 (0:2): Nichts zu holen gab es für das abgeschlagene Schlusslicht der Mittelsachsenliga gegen den neuen Tabellendritten aus Freiberg. Mit weiter nur einem Saisonsieg wird die Lage für die Eintracht im Kampf um den Abstieg immer bedrohlicher. Nach der frühen Führung durch Kirsch (8.) und dem 2:0 von Henry Zielke kurz darauf war bereits die Vorentscheidung in dieser Partie gefallen. Torjäger Zielke legte nach dem Wechsel noch zweimal nach und übernahm mit 24 Treffern die Führung in der Torjägerliste, während sein Team in der Tabelle auf Rang 3 vorrückte. (eij)

FSV Motor Brand-Erbisdorf – SV Einheit Bräunsdorf 0:3 (0:1): Der bisherige Tabellenvorletzte aus Bräunsdorf hat sich nach fünf Niederlagen in Folge wieder ein Erfolgserlebnis verschafft und den starken Aufsteiger aus Brand-Erbisdorf überrascht. Auch wenn dieses Ergebnis klar gegen Motor spricht, Chancen besaß der Gastgeber reichlich. Doch immer wieder war beim Bräunsdorfer Keeper Dirk Ewertowski Endstation. Mit seinen Paraden hielt er sein Team auf Siegkurs. Als Einheit-Spielertrainer Lars Weyhmann gleich nach seiner Einwechslung das 2:0 für die Gäste erzielte, lief alles für Bräunsdorf. Kuhn (21.) und Lars Weinhold (73.) trafen zudem für die Gäste, die damit die direkten Abstiegsplätze verließen. (eij)

TSV Großwaltersdorf – SV Union Milkau 5:1 (1:0): Bis zur 50. Spielminute hielten die abstiegsgefährdeten Milkauer die Partie offen und durften von einem Punktgewinn träumen. Kurz vor der Pause schoss Trommler Großwaltersdorf in Führung, doch nach Wiederbeginn gelang Uhlig der Ausgleich. Allerdings währte die Freude der Gäste nicht lange: Zwischen der 50. und 73. Minute erzielte Sarodnik einen lupenreinen Hattrick und machte den neunten Saisonsieg des TSV perfekt. Die Gäste mühten sich um eine Resultatsverbesserung, konnten aber die elfte Niederlage nicht abwenden. Vielmehr stellte Trommler mit seinem zweiten Treffer den 5:1-Endstand her. (eij)

TSV Langhennersdorf – TSV Flöha 4:1 (2:1): Bereits zum dritten Mal standen sich beide Teams in dieser Saison in einem Pflichtspiel gegenüber, und bisher gab es zwei Flöhaer Erfolge – ein 3:0 in der Hinrunde und ein 1:0 im Pokal. Nun revanchierten sich die Langhennersdorfer. Die Gastgeber stellten die Räume gut zu und ließen Flöha kaum ins Spiel kommen. Da diesmal auch die Chancen konsequent genutzt wurden, war der Sieg am Ende hochverdient. Gießner (15.) und Neumann per Foulelfmeter (27.) sowie Tuchscherer (53.) und Wahsner nach der Pause waren bei Langhennersdorf erfolgreich. (eij)

 

Statistisches vom 17. Spieltag 

Tore: 29 – Schnitt von 4,14 pro Spiel
Torreichste Begegnung: TSV Großwaltersdorf – SV Union Milkau 5:1 (1:0)
Torlose Begegnung: Keine
Erfolgreichster Schütze: Henry Zielke (BSC Freiberg) und Erik Sarodnik (TSV Großwaltersdorf) mit je 3 Toren
Zuschauer: 651 – Schnitt von 93 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: TSV Falkenau – Oederaner SC  189 Zuschauer
Gelbe Karten: 25
Gelb/Rot: 1
Rot: Keine