Mittelsachsenklasse – 13. Spieltag
LSV hat erneut das Nachsehen
Die Fußballer der Mittelsachenklasse haben die erste Hälfte der Saison schon hinter sich. Dabei hoffen die Großhartmannsdorfer nun auf eine erfreulichere Rückrunde und der Hainichener FV auf die Fortsetzung seiner Erfolgsserie.
Quelle: Freie Presse/Von Joachim Eichler
Mit dem 13. Spieltag ist am Sonntag die Hinrunde in der Fußball-Mittelsachsenklasse zu Ende gegangen. Doch zurückzulehnen können sich die 14 Mannschaften noch nicht. Denn bereits am kommenden Sonntag wird die 2. Halbserie eingeläutet. Erst nach dem 4. Dezember, wenn der zweite Rückrundenspieltag über die Bühne gegangen ist, geht es in die Winterpause.
Auch wenn es für Spitzenreiter Fortuna Langenau (1./35) nicht zum zwölften Saisonsieg reichte, mit dem 0:0 bei der SG Striegistal (5./18) untermauerten die Zänker-Schützlinge ihre Anwartschaft auf den Staffelsieg und den sofortigen Wiederaufstieg. Doch daran will Trainer Matthias Zänker trotz eines Acht-Punkte-Vorsprungs auf Verfolger SV Mulda (2./27) noch nicht denken: „Es sind noch 39 Punkte zu vergeben, und in der Rückrunde hat es immer schon Überraschungen gegeben“, sagte der Fortuna-Coach. „Wir sind noch lange nicht durch.“
Der SV Mulda bleibt nach dem überzeugenden 2:0 (0:0) gegen Postschänke Burkersdorf (6./17) weiter in Lauerstellung. „Ich hätte nicht erwartet, dass wir uns so schnell dort oben platzieren können“, freute sich Trainer David Kirsch. Eigentlich war nach dem personellen Umbruch der Klassenerhalt das Ziel der Erzgebirger. Davon ist man im positiven Sinn weit entfernt. Jetzt kann die Elf sogar um den Aufstieg mitspielen. „Das Ziel haben wir aber für diese Saison noch nicht“, so Kirsch.
Gut in Schwung gekommen ist der Hainichener FV. Der 3:1-Erfolg bei Fortschritt Lunzenau (11./13) war der vierte Dreier in Folge. „Dass wir bis zum Abpfiff zittern mussten, lag an unserer schwachen Chancenverwertung“, sagt HFV-Trainer Thomas Pretschner. So blieb es zunächst bei den Treffern von Fräßle (8.) und Weinrich (30.). In der Schlussphase wurde der HFV noch einmal gefordert. Schubert (87.) belohnte die Fortschritt-Elf mit dem Anschlusstreffer. „Auch wenn unser Kontrahent kaum gefährlich in unserem Strafraum auftrat, bei diesen Platzverhältnissen hätte auch ein zweiter Ball durchrutschen können“, atmete Pretschner auf. So aber machte Rasul mit dem 3:1 in der vierten Minute der Nachspielzeit alles klar.
Die Blau-Gelben sind dadurch auf dem dritten Tabellenrang angekommen. „Du hast als Absteiger meist mit Anpassungsproblemen in der neuen Spielklasse zu kämpfen“, weiß der Hainichener Trainer. „Wenn dann auch noch personelle Umstellungen erfolgen müssen, kann es schon zu solch einem durchwachsenen Start kommen.“ Drei Siege und drei Niederlagen lautete die Bilanz des HFV bis zum 6. Spieltag. Danach setzte die erfolgreiche Aufholjagd mit fünf Siegen und einem Unentschieden in Folge ein. „Es hat ein wenig gedauert, bis die beste personelle Besetzung gefunden war“, sagt Pretschner. Zudem setze das Team seine taktischen Vorgaben sehr gut um, wie die jüngsten beiden Partien in Lichtenberg (6:0) und Lunzenau zeigten. Mit nur einem Punkt Rückstand auf den Zweitplatzierten Mulda, dazu bei einem Spiel weniger, geht der Hainichener FV nun in die Rückrunde. Ein Termin für die ausgefallene Begegnung gegen den Zuger SV (8./16) steht noch aus.
Der klarste Erfolg am letzten Vorrundenspieltag ging auf das Konto des SV Marbach (7./16): Mit einem 5:0 (2:0) im Gepäck kehrte die Elf vom SSV Sayda (4./19) zurück. Damit haben die Marbacher nun drei Siege in Folge eingefahren und den Neun-Punkte-Abzug wegen Unterbestand an Schiedsrichter in kurzer Zeit ausgeglichen.
Auch wenn in den nächsten Wochen überall die Weihnachtsglocken läuten – beim Mühlauer FV (14./4) und bei der LSV Großhartmannsdorf (13./5) schrillen eher die Alarmglocken. Die beiden Schlusslichter verloren erneut ihre Partien und haben jetzt neun beziehungsweise acht Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.
Besonders groß war die Enttäuschung in Großhartmannsdorf. Die 1:3-Niederlage gegen Aufsteiger Siebenlehner SV (10./15) war bereits die zehnte Schlappe im 13. Spiel. Seit dem 2:0 gegen Lunzenau am 18. September gab es keinen Punkt mehr für die LSV. Über eine halbe Stunde lang saß die Mannschaft nach dem Abpfiff in der Kabine zusammen und versuchte, die prekäre Situation zu analysieren. „So richtig wissen wir nicht, woran es liegt“, sagte Trainer Kay Werner. Man spiele nicht schlechter als die meisten anderen Teams und stehe trotzdem oft mit leeren Händen da. Der Spielverlauf gegen Siebenlehn spiegelt dabei die ganze bisherige Saison wider. „Solange es torlos steht, sind wir mindestens gleichwertig, oft auch besser als der Gegner. Wir nutzen nur unsere Chancen nicht“, sagte Werner.
So ging man auch am Sonntag trotz guter Möglichkeiten nur mit einem 0:0 in die Pause. Noch unerklärlicher ist für Werner der Verlauf der 2. Halbzeit: „Wir gehen in Führung und wirken plötzlich nervös, machen Fehler.“ Die Quittung folgte auf dem Fuß: Siebenlehn traf noch dreimal und nahm die drei Punkte mit. Sechsmal hat Großhartmannsdorf diese Saison schon 1:0 geführt, aber nicht einmal gewonnen. Nur gegen Lichtenberg II gab es zumindest ein Remis. Den Kopf in den Sand stecken will das LSV-Team aber nicht. Die Großhartmannsdorfer haben siebenmal nur mit einem Tor Unterschied verloren. Für den Trainer kann sich das in Rückrunde durchaus ins Positive drehen. „Die Stimmung im Team passt und die Motivation für die kommenden Aufgaben ist noch da.“
Statistisches vom 13. Spieltag
Tore: 24 – Schnitt von 3,42 pro Spiel
Torreichste Begegnungen: SV Lichtenberg II – Mühlauer FV 5:2 (4:1)
Torlose Begegnung: SG Striegistal – SV Fortuna Langenau (2.)
Erfolgreichster Schütze: Thomas Zaharanski (Zug), Nils Wusterhausen, Ronny Marbach (beide Marbach), Patrick Ernstberger (Lichtenberg II) und Leon Berthold (Mühlau) mit je 2 Toren
Zuschauer: 465 – Schnitt von 67 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: SV Fortuna Langenau – LSV Großhartmannsdorf 81 Zuschauer
Gelbe Karten: 29
Gelb/Rot: 2
Rot: Keine