Mittelsachsenliga – 12. Spieltag

Eintracht von Motor überrollt

Aufsteiger Brand-Erbisdorf setzte sich bei Schlusslicht Erdmannsdorf klar mit 6:1 durch. Die Gastgeber hatten allerdings auch Pech.

Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger

Über dem Auensportplatz in Erdmannsdorf gab gestern die Herbstsonne alles, um die Luft etwas zu erwärmen. Der Jahreszeit entsprechend gelang das nur unzureichend. Auf dem Rasen der Sportanlage hatten sich die Fußballer des Mittelsachsenligisten Eintracht Erdmannsdorf/Augustusburg ebenfalls viel vorgenommen, doch auch sie konnten keinen Erfolg verbuchen. Die Elf von Spielertrainer Steven Bergt kassierte gegen den FSV Brand-Erbisdorf eine 1:6 (1:2)-Niederlage und wartet als Tabellenschlusslicht weiter auf den ersten Sieg (2 Punkte). Aufsteiger Brand-Erbisdorf stockte sein Konto auf 19 Zähler auf und kann sich als Sechster des Klassements auf die kuschelige Adventszeit einstimmen.

„Der Sieg des FSV geht in Ordnung, auch wenn ein, zwei Tore etwas glücklich fielen“, sagte Bergt. Sein Gegenüber Michael Lösch hob die geschlossene Mannschaftsleistung hervor und bestätigte seinem Team, sich im Vergleich zur 1:3-Heimpleite der Vorwoche gegen Rochlitz enorm gesteigert zu haben.
Doch zunächst hatten die Gastgeber Grund zum Jubeln: Nach einer Viertelstunde traf Norman Messig die Latte, Martin Lebeda drückte das Spielgerät zum 1:0 für die Eintracht über die Linie. Doch die Freude über den Vorteil war nur von kurzer Dauer. Schon in der 24. Minute glich Eric Lehmann für den FSV aus, Ferdinand Hühnel brachte die Gäste noch vor dem Pausentee mit 2:1 in Front.

Nach Wiederanpfiff hatten Lehmann und Messig auf beiden Seiten Chancen, das Resultat zu verändern. Im Anschluss verstärkten die Gastgeber ihre Bemühungen. Das sah phasenweise flott aus, doch es fehlte der präzise letzte Pass oder der wohltemperierte Abschluss. In der 67. Minute wurde es dann einigen Spielern trotz der Kälte so heiß auf dem Platz, dass ihnen die Sicherungen durchbrannten. Beide Teams hatten bei dieser „Rudelbildung“ Glück, dass niemand vom Platz gestellt wurde.
Als Eintracht nun weiter alles versuchte, traf der FSV: Lehmann servierte Pierre Schulz die Kugel maßgerecht, sodass der zum 3:1 einschieben konnte. „Das war mein erstes Saisontor“, strahlte der Allrounder, der nach einigen Jahren in der Fremde zu seinen sportlichen Wurzeln zurückgekehrt ist.

„Nach diesem Tor war das Ding für uns geklärt“, bemerkte FSV-Trainer Lösch treffend. Die bis zum Schluss aufopferungsvoll kämpfenden Platzherren mussten die Kugel noch dreimal aus dem Netz holen und hatten außerdem Pech: Nachdem Torwart Danny Meding glänzend reagierte, sprang der Ball seinem Kapitän Ronny Langklotz an den Körper und von dort zum zwischenzeitlichen 1:5 ins eigene Tor.

Motor weiter auf Erfolgskurs

In der Fußball-Mittelsachsenliga hat der BSC Motor Rochlitz den dritten Sieg in Folge eingefahren. Die Rochlitzer gewannen im Derby gegen eine harmlose Reserve von Germania Mittweida mit 1:0 (0:0).

Quelle: Freie Presse/Von Robin Seidler

Die Fußballer des BSC Motor Rochlitz bleiben in der Erfolgsspur. Nach einem schwachen Saisonstart feierten die Rochlitzer gestern in der Kabine lautstark den mittlerweile dritten Sieg in Serie. Gegen die zweite Mannschaft von Germania Mittweida hieß es am Ende aber nur 1:0 (0:0).
Ein wenig gezittert hatte BSC-Trainer Bertram Fischer in der Schlussphase schon, als die Germania-Reserve alles nach vorn warf. „Schließlich haben wir in dieser Saison in den letzten Minuten schon oft Punkte hergeschenkt“, sagte Fischer. Die Rochlitzer blieben diesmal aber ohne Gegentor, was die Laune bei ihrem Trainer natürlich hob. „Drei Siege in Folge ist eine schöne Sache. Wir haben uns in der Liga stabilisiert, das freut mich sehr.“
Über den Sieger des gestrigen Derbys konnte es keine zwei Meinungen geben. Zu dominant agierten die Rochlitzer, was sich bereits nach wenigen Sekunden zeigte. Doch Germania-Torwart Christian Dietrich verhinderte mit seiner Parade die frühe Rochlitzer Führung durch Dominik Beer. Im Anschluss hatten die Hausherren weitere gute Chancen, die aber ungenutzt blieben. Danach verflachte die Partie bis zur Halbzeit zusehends.

Mit Beginn der zweiten 45 Minuten entwickelten die Rochlitzer wieder mehr Druck. Beer scheiterte per Kopf zunächst an einem Mittweidaer Feldspieler, der auf der Torlinie stand und danach im zweiten Versuch an Torwart Dietrich. Zudem verzog Sebastian Pötzsch aus aussichtsreicher Position. Nach etwas mehr als einer Stunde gelang den Rochlitzern die Führung: Christopher Meinel setzte sich im Strafraum durch und brachte den Ball per Flachschuss im Tor unter. Auch danach blieben die Rochlitzer spielbestimmend. Meinel verpasste eine flache Hereingabe von Beer nur knapp, ein Fernschuss von Oliver Otto fand zudem nicht den Weg ins Netz. Die Angriffsbemühungen der Mittweidaer wirkten dagegen träge. Sie spielten die ohnehin wenigen Konter nicht gut aus, zudem scheiterte Benjamin Riese mit einem Kopfball. „Unsere Chancen kann ich heute an drei Fingern abzählen. Auf diese Weise holen wir in der Liga keine Punkte“, bemängelte Germania-Trainer Bernd Hofmann. Einer seiner Schützlinge wirkte nach über einem Jahr Verletzungspause zum zweiten Mal wieder mit: Robin Frieden spielte wie in der vorigen Woche etwas über eine Stunde. „Mehr ist derzeit bei ihm noch nicht möglich“, so Hofmann. Frieden, der früher auch in Mittweidas Landesklasse-Team spielte, ist vorerst nur für die zweite Mannschaft eingeplant.

OSC auf Torejagd

Oederan fertigte Aufsteiger Milkau mit 5:0 ab. Bei den ersatzgeschwächten Gästen gab es ein überraschendes Comeback.

Mit dem Toreschießen hatten sowohl der Oederaner SC als auch Union Milkau in den bisherigen elf Begegnungen so ihre Schwierigkeiten. Jeweils 15 Treffer standen auf der Habenseite der beiden Tabellennachbarn. Allerdings gelang dem OSC gestern mit 5:0 (2:0)-Sieg ein Befreiungsschlag, der zudem Platz 13 mit nun 13 Punkten einbrachte.

Lohse (7.) und Reichelt (24.) sorgten dabei schon vor dem Seitenwechsel für klare Verhältnisse. Die Gäste mühten sich, aber ein erfolgreicher Abschluss blieb dem Tabellenzwölften versagt. Dagegen spielten die Hausherren weiter zielstrebiger nach vorn und kamen durch Findeisen zum 3:0, ehe Friedrich (78.) und Hofmann (88.) in der Schlussphase den dritten Saisonsieg der Oederaner abrundeten.

Union Milkau blieb dagegen bei 15 Toren und 10 Punkten stehen. Für Trainer Mirko Trommer war das aber durchaus logisch: Er musste mit Uhlig und Winkler, die beide ihre fünfte gelbe Karte absaßen, auf sein erfolgreiches Stürmerpaar verzichten. „Da konnte ich schon ahnen, dass wir vielleicht am Ende ohne Treffer da stehen könnten“, sagte Trommer. Allerdings kam es noch dicker für ihn: Aufgrund der Personalnot musste Trommer gestern nach acht Jahren Pause selbst die Schuhe schnüren. „Das war nicht geplant, aber für knapp 60 Minuten hat die Luft gereicht.“ (Quelle: Freie Presse/eij)

Duell der Absteiger geht an SVL

Kurzberichte 12. Spieltag

SV Lichtenberg – TSV Flöha 3:2 (3:0): Es war ein echtes Spitzenspiel, das beide Landesklasse-Absteiger gestern boten. In einer intensiven, aber nicht unfairen Begegnung kamen die 100 Zuschauer voll auf ihre Kosten: Fünf Tore, zwei verschossene Elfmeter und viele gut herausgespielte Torchancen prägten die abwechslungsreichen 90 Minuten. Flöha fand schnell in die Partie und hatte die Führung auf dem Fuß. Dann jubelte aber der Gastgeber: Zahn traf nach einem Standard zum 1:0. Kurz darauf scheiterte Giesecke mit einem Handelfmeter an SVL-Keeper Stolz. Den Rückenwind nutzte Lichtenberg und erhöhte durch Jäkel (36.) und Häuser (41.) bis zum Seitenwechsel auf 3:0. Trotz der klaren Führung war die Partie aber nicht vorbei. Flöha kam durch Eckhardt und Göckeritz auf 2:3 heran. Kurz danach scheiterte der Lichtenberger Miersch ebenfalls mit einen Elfmeter an Gästekeeper Rüger. (eij)

TSV Langhennersdorf – TSV Großwaltersdorf 2:5 (0:3): Nichts wurde es für den TSV Langhennersdorf mit dem vierten Sieg im sechsten Heimspiel. Vielmehr gab es gegen den Vorjahreszweiten eine klare Niederlage. Nach dem frühen Führungstreffer der Gäste durch Sarodnik (14.) sorgte ein Doppelschlag von Bellmann (38.) und Uhlig (39.) kurz vor dem Seitenwechsel schon für die Vorentscheidung. Zwar erzielte Andy Schubert nach der Pause das 1:3 für die nie aufsteckenden Gastgeber, doch der Favorit schlug gleich darauf in Person von Seifert (54.) zurück und stellte den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. In Gefahr kam der Sieg der Großwaltersdorfer nicht, auch wenn Götze (61.) noch einmal auf 2:4 verkürzen konnte. Wulfs 2:5 in der Schlussminute war der Schlussstrich unter einem starken Gästeauftritt. (eij)

TSV Falkenau – SV Einheit Bräunsdorf 5:0 (3:0): Das klare Ergebnis spiegelt nicht den Verlauf dieser Begegnung wider. Während die Falkenauer ihre sich bietenden Chancen konsequent nutzten, versäumte es die Einheit-Elf, ihre vielen guten Möglichkeiten in etwas Zählbares umzumünzen. In den ersten 45 Minuten sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, doch die Hausherren waren vor dem Tor cleverer. Vor allem Spielertrainer Rico Thomas war kaum zu stoppen: Zunächst bereitete er einen Treffer mustergültig vor und traf dann kurz vor dem Halbzeitpfiff selbst. Trotz des klaren Rückstandes, der zwischenzeitlich auf 0:4 anwuchs, steckte Bräunsdorf nicht auf und war sogar spielbestimmend. Doch nicht eine der sehr guten Chancen konnte von den Gästen genutzt werden. So besiegelten Matthias Keller und Thomas mit ihrem jeweils zweiten Tor die achte Saisonpleite der Gäste. (eij)

 

Statistisches vom 12. Spieltag  (6 Spiele)

Tore: 30 – Schnitt von 5,00 pro Spiel
Torreichste Begegnungen: TSV Langhennersdorf – TSV Großwaltersdorf  2:5 (0:3)  und  SV Eintracht Erdmannsdorf/A. – FSV Motor Brand-Erbisdorf  1:6 (1:2)
Torlose Begegnung: Keine
Erfolgreichste Schützen: Rico Thomas und Mattias Keller (beide Falkenau) mit je 2 Toren
Zuschauer: 320 – Schnitt von 53 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: SV Lichtenberg – TSV Flöha  92 Zuschauer
Gelbe Karten: 27
Gelb/Rot: Keine
Rot: Keine