7. Spieltag Mittelsachsenliga

7. Spieltag Mittelsachsenliga


SV Lichtenberg – Hainichener FV Blau-Gelb  2:3 (1:2)
Am gestrigen Tag der Bundestagswahl haben die Fußballer des Hainichener FV ein geschlossenes Votum abgegeben. Die Blau-Gelben entschieden sich in der Fußball-Mittelsachsenliga für den Erhalt der Spannung und gegen einen Durchmarsch von Bezirksliga-Absteiger SV Lichtenberg. Denn die Elf von Trainer Bernd Pertuch nahm beim 3:2 (2:1)-Erfolg nicht nur die drei Punkte aus Lichtenberg mit, sondern fügte dem Kontrahenten auch die erste Saisonniederlage bei. Zwar bleibt der SVL mit 16 Punkten Tabellenführer, doch dahinter folgen der punktgleiche BSC Freiberg II sowie der Hainichener FV (15).

Knapp 200 Zuschauer sahen auf dem Sportplatz Lichtenberg ein kurzweiliges Spiel, das die Gäste nicht unverdient für sich entschieden. Mann des Tages war Daniel Schneider. Zwar drängte er sich über weite Strecken der Partie kaum in den Vordergrund, doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit war der 27-Jährige zur Stelle: Als der SVL nach vorn und auf den Siegtreffer drückte, fiel ihm das Spielgerät nach einem Kopfballduell kurz vor dem gegnerischen Strafraum vor die Füße. „Da mein Gegenspieler zu langsam war, konnte ich mich durchsetzen und so den Sieg sichern“, strahlte Schneider.
Dass der Lichtenberger Stadionsprecher, der seine Aufgabe ansonsten souverän und informativ erledigte, nach dem Abpfiff von einem enorm glücklichen Sieg des HFV sprach, ließ vermuten, dass er weite Strecken der Begegnung nicht verfolgt hatte. Hainichen hatte zwar weniger Ballbesitz als die Platzherren. Doch immer wieder tauchte die Pertuch-Elf gefährlich in der gegnerischen Hälfte auf. Und es war keine Viertelstunde absolviert, da führten die Blau-Gelben nach zwei Schlafwageneinlagen der Lichtenberger Hintermannschaft 2:0. Zwar besorgte Falk Hilgenberg per Strafstoß zügig den Anschluss, doch es dauerte bis zur 67. Minute, ehe Torsten Hauswald zum 2:2 traf.
Lichtenberg mühte sich, doch Hainichen hatte unter anderem durch Toni Schulze, der schon das 2:0 besorgt hatte, sowie Schneider weitere Chancen. Fünf Minuten vor Ultimo scheiterte der Lichtenberger Swen Häuser aus Nahdistanz per Kopf am Gästekeeper Bretschneider. SVL-Trainer Volkmar Sacher zeigte sich nach dem Abpfiff total angefressen. „Ich bin sehr enttäuscht. Der Gegner war uns zwar nicht spielerisch, aber mental überlegen.“ In seiner Truppe habe die Einstellung nicht gestimmt. Statt an alte Stärken anzuknüpfen, „hat die Mannschaft überheblich agiert“, so Sacher.
Sein Gegenüber Pertuch erkannte, dass Lichtenberg zwar die technisch feinere Klinge schlug, dafür seine Elf Moral gezeigt und als Team dagegen gehalten hatten. „Vor dem Spiel habe ich das Ziel herausgegeben, den Abstand zur Spitze nicht größer werden zu lassen. Diesen Plan haben wir also übererfüllt“, freute sich Pertuch.  (Quelle: FP/kb)

Lichtenberg: Siegel, Ehrlich, Hilgenberg, Schneider, Häuser, Zahn (57. Kohl), Haustein (78. Drechsel), Baumgart, Matuschek (45. Hauswald), Gronwaldt, Kokott, Miersch.  
Hainichen:
Bretschneider, Siegel, S. Schulze, Weinrich, Schneider, Gulyas, Nebe, Seifert (21. Bierdümpfl), Krause, T. Schulze,  Girardi.
Tore:
0:1 Nebe (3.), 0:2 T. Schulze (13.), 1:2 Hilgenberg (15. FE), 2:2 Hauswald (67.), 2:3 Schneider (90.).
Schiedsrichter:
Selbig (Chemnitz)
Zuschauer:
190

SV Hartmannsdorf – Zuger SV  3:2 (2:2)
Die Partie war nichts für schwache Nerven. In einer hitzig geführten Begegnung führte der HSV schnell mit 2:0. Doch dem zweiten Treffer folgte im Gegenzug das Zuger Anschlusstor. Noch vor dem Seitenwechsel fiel das 2:2. Nach der Pause stand der Schiedsrichter im Mittelpunkt, der viel Mühe hatte. Zahlreiche Nickligkeiten auf beiden Seiten führten zu drei Platzverweisen. Obwohl zwei Hartmannsdorfer vorzeitig vom Platz mussten, gelang dem HSV in Unterzahl der nicht unverdiente Siegtreffer. (Quelle: FP/eij)

„Meine Mannschaft hat eine starke Leistung gezeigt. Wir haben in Unterzahl einen leidenschaftlichen Kampf gezeigt und eine sehr hitzig geführte Begegnung noch gewinnen können. Deshalb geht ein großes Lob an meine stark aufspielende Truppe. So kann es gern in den kommenden Wochen weitergehen.“ (Alexander Theuer, Trainer vom SV Hartmannsdorf).

Hartmannsdorf: Riedel, Simon, Nawroth, Berthold (67. Bäßler – 86. Weinhold), Metzner, Hartenstein, Riemer, Kühne (64. G/R), Schaarschmidt, Fl. Hermsdorf, Fuchs (82. Rot).
Zug: Ritter, Wolle, Walther (83. Hüttig), Zaharanski (84. Queck), Schulz, Mittelstädt, Gräser, Dittrich (90. G/R), Uder, Handrik, Hornauer.
Tore: 1:0 Hartenstein (13.), 2:0 Metzner (25.), 2:1 Dittrich (26. FE), 2:2 Zaharanski (45.), 3:2 Hartenstein (78.).
Schiedsrichter: Unger (Chemnitz)
Zuschauer: 67
Bes. Vorkommnis: HSV-Trainer Theuer Alexander wurde von der Bank verwiesen

BSC Freiberg II – SV Einheit Bräunsdorf  4:0 (3:0)
Lars Bretschneider, der Trainer des BSC Freiberg II, wird bekanntlich gern mal mit Dortmunds Meistercoach Jürgen Klopp verwechselt. Im Gegensatz zu diesem lief der ansonsten ebenso heißblütige „Doppelgänger“ gestern Nachmittag zu keiner Sekunde in Gefahr, eventuell auf die Tribüne verbannt zu werden. Er sei die Ruhe selbst gewesen, grinste der 38-Jährige. Das war vor allem ein Verdienst von Bretschneiders Mannen: Sie machten mit einem starken Auftritt gegen den Vorletzten aus Bräunsdorf schon bis zur Pause alles klar.
Kevin Heschel, der aus 25 m ins Dreiangel traf, brachte den BSC in Front. Stefan Lein zielte kurz darauf aus ähnlicher Position nicht ganz so genau: Sein Schuss ging nur an die Latte. Da aber Franz Schmidt goldrichtig stand und den Ball über die Linie drückte, führte der BSC 2:0. Kurz vor der Pause behielt er dann erneut die Nerven: Schmidts verwandelter Foulelfmeter zum 3:0 war die Vorentscheidung gegen die zwar tapfer kämpfenden, aber hoffnungslos unterlegenen Gäste. In der 2. Halbzeit schalteten die Freiberger keinen Gang zurück. Aber sie hatten in der Pause nicht unbedingt Zielwasser getrunken. „Wir hätten noch drei, vier Tore mehr machen müssen“, sagte Bretschneider. Das sei aber auch das einzige Manko an diesem Tag gewesen. Ansonsten überzeugten die Gastgeber weiterhin spielerisch, inszenierten einen schönen Angriff nach dem anderen. Die Bräunsdorfer kämpften unverdrossen, hatten aber einfach kein Glück. Selbst einen Foulelfmeter konnten sie nicht nutzen, wobei der Schütze sogar zweimal die Chance bekam, Kaden zu überwinden. Matthias Pöge stellte schließlich mit einem Kracher aus 30 m den Endstand her.
„Das zweite Traumtor“, strahlte der BSC-Übungsleiter. Das sei ein Fußballnachmittag gewesen, wie man ihn sich als Trainer nur wünschen könne – erfolgreich und vor allem geruhsam. Abgerundet wurde dieser für Bretschneider und seine Truppe dann nach dem Eingang der anderen Ergebnisse: Da Spitzenreiter Lichtenberg zuhause gegen Hainichen patzte, schlossen die Freiberger nach Punkten zum Tabellenführer auf. Allerdings hätten zwei Treffer mehr sogar Platz 1 gebracht … (Quelle: FP/sb)

„So ein Spiel und so eine Leistung der eigenen Mannschaft ist eigentlich ein Traum für jeden Trainer.“ (Lars Bretschneider, Übungsleiter von Mit-Spitzenreiter BSC Freiberg II)

Freiberg: Kaden, O. Fischer, Jahn, Pöge, Schmidt (67. Federov), Ubrich, M. Fischer, Heinze, Lein (71. Kaya), Wagner, Heschel.
Bräunsdorf: L. Weinhold, Schulze, Grätz, Klotz, Feldmann, Solopov, Mavlonazarov (83. Löwe), Starke, Weyhmann, D. Weinhold (83. Ewertowski), Reichelt (81. Schnek).  
Tore: 1:0 Heschel (27.), 2:0, 3:0 Schmidt (29., 44. FE), 4:0 Pöge (74.).
Schiedsrichter: Kreißl (Penig)
Zuschauer: 56

Oederaner SC – TSV Langhennersdorf  1:3 (1:1)
Der Aufsteiger aus Langhennersdorf hat für eine weitere Überraschung gesorgt und bereits seinen dritten Sieg eingefahren. Das schnelle 1:0 der Gäste durch Tuchscherer konnte OSC-Torjäger Jäkel noch vor der Pause egalisieren. In der zweiten Hälfte waren die Hausherren spielbestimmend, verpassten aber in Führung zu gehen. Das gelang dem TSV per Konter. Nach „Rot“ für Jäkel wurde die Aufholjagd für den OSC immer schwerer. Den Schlusspunkt zum 1:3 setzte Tuchscherer. (Quelle: FP/eij)

„Es fing recht unglücklich für uns an, doch wir steckten das 0:1 gut weg. Nach Pause sind wir dem 2:1 nah, kassieren aber ein Kontertor. In Unterzahl war es dann schwer, noch nachzulegen.“ (Jochen Laudeley, Trainer Oederaner SC)

Oederan: Thomas, Lange, K. Thiele, J. Walter, Schneider (65. D. Walter), Lohse, Schulze, Lippold, Findeisen (76. Böttcher), Hofmann (82. Ernstberger), Jäkel (74. Rot).
Langhennersdorf: Kaulbars, Deutscher, Götze, Koppatz, Griesbach, Schubert (80. Schlegel), Neumann, Gießner (87. Hoffert), Kröber, Tuchscherer, Pomp.
Tore: 0:1 Tuchscherer (7.), 1:1 Jäkel (37.), 1:2 Schubert (58.), 1:3 Tuchscherer (89.).
Schiedsrichter: Gruhn (Zwickau)
Zuschauer: 135

BSC Motor Rochlitz – TSV Flöha 2:2  (0:1)
Nach einer Punkteteilung in dieser Partie sah es nach einer Stunde nicht aus. Zu diesem Zeitpunkt führten die Flöhaer in Wechselburg nicht unverdient schon mit 2:0. Zunächst traf Neugebauer aus einem Durcheinander in der Rochlitzer Abwehr zur frühen Führung für die Gäste (14.). Nach der Pause erhöhte Mittmann mit einem gefühlvollen Schlenzer von der Strafraumgrenze ins lange Eck (54.). Dann holten die Muldestädter zu einem überraschenden Doppelschlag aus. Weber vollendete eine Eckart-Eingabe aus Nahdistanz (63.) und kurz darauf überlistete Heinich den TSV-Keeper aus spitzem Winkel mit einem Schuss in den Winkel (66.). Die Schlussoffensive der Flöhaer überstanden die Rochlitzer unbeschadet. (Quelle: FP/rais)

Rochlitz: Frenzel, Jandt, Fischer (86. Meier), Heinich, Otto, Claus, Menge, Eckardt, Schubert, Irmscher (32. Nöbel), Weber.   
Flöha: Hänsch, Grimm, M. Horn (70. Schönherr), T. Hauser, Mittmann, Eckardt (22. Krumme), Neugebauer, Dietel, Hunger, Beyer, O. Hauser.   
Tore: 0:1 Neugebauer (14.), 0:2 Mittmann (54.), 1:2 Weber (62.), 2:2 Heinich (65.)
Schiedsrichter: Weigelt (Marbach)
Zuschauer: 75

SV Marbach – TSV Großwaltersdorf  6:3 (2:0)
Gleich neun Tore bekamen die Zuschauer in Marbach zu sehen. Die Hausherren nutzen früh zwei Chancen und gingen schnell mit 2:0 in Führung. Großwaltersdorf vergab noch in der ersten Hälfte einen Elfmeter. Trommler scheiterte kurz darauf am SVM-Keeper Vorwerk und vergab die Chance zum Anschlusstreffer. Als der Marbacher Ronny Marbach mit zwei Treffern in Folge (55., 69.) auf 4:0 erhöhte, war die Partie praktisch gelaufen. In den letzten 20 Spielminuten gab es noch ein munteres Scheiben schießen, ohne das der dritte Heimsieg der Marbacher in Gefahr kam. (Quelle: FP/eij)

„Meine Mannschaft hat die richtige Antwort auf die 0:7-Klatsche aus der Vorwoche gegeben. Die Spieler haben meine Vorgaben umgesetzt und am Ende auch verdient gewonnen. Einige hatten Marbach als Neuling bereits abgeschrieben, doch heute haben wir viel gezeigt.“ (Uwe Stiebinger, Trainer SV Marbach).

„Wir haben eine katastrophale Leistung gezeigt. Trotzdem mehr drin, wir haben aber viele Chancen liegen lassen. Außerdem haben wir bei den Gegentoren kräftig mitgeholfen.“ (Rico Günther, Trainer TSV Großwaltersdorf)

Marbach: R. Vorwerk, Gloger, Hoffmann (Röger), Krumbiegel, Messner, R. Wusterhausen, E. Wiesner, Stiebinger, Torge, N. Wusterhausen, R. Marbach (Gebhardt).
Großwaltersdorf: Reinsch, Hohlfeld, Gratzke, Wulf, Richter, Seifert, Nerger (Siegert), Petermann, Uhlig, Trommler, Krause (Dittrich).
Tore: 1:0 R. Wusterhausen (1.), 2:0 Torge (10.), 3:0, 4:0 Marbach (55., 69.), 4:1 Hohlfeld (71. FE), 5:1 R. Wusterhausen (73.), 5:2 Dittrich (75.), 5:3 Uhlig (83.), 6:3 R. Gebhardt (84.).
Schiedsrichter: Schneider (Neuhausen/C.)
Zuschauer: 45
Bes. Vorkommnis: Torhüter Vorwerk (Marbach) hält Foulelfmeter von Trommler.

TSV Penig  – Eintracht Erdmannsdorf/A  0:2 (0:1)
Der TSV Penig hat im vierten Heimspiel seine zweite Niederlage kassiert. Dem 2:4 vor 14 Tagen gegen Großwaltersdorf folgte diesmal ein 0:2 gegen Eintracht Erdmannsdorf/Augustusburg. Die Gäste, die ohne ihren erkrankten Trainer Dirk Barsikow angereist waren, rissen aber auch keine Bäume aus. Sie waren nur beim Ausnutzen ihrer Torchancen effektiver als der harmlose Gastgeber. In der ersten Halbzeit pegelte sich das Spielgeschehen meist zwischen beiden Strafräumen ein. Beide Teams neutralisierten sich in dieser Phase der Begegnung, sodass Tormöglichkeiten zunächst Mangelware blieben. Man wartete auf einen Fehler des Kontrahenten und den machten die Hausherren. Einen Ballverlust im Peniger Mittelfeld nutzten die Gäste durch Torjäger Michael Mühlberg (27.) zum einzigen Treffen vor dem Seitenwechsel. Pech für den TSV, dass sich Spielmacher Jonas Lindisch bei einem Zweikampf schwer am Bein verletzte und mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste.
In den zweiten 45 Minuten änderte sich am Spielverlauf wenig. Vor allem die Hausherren enttäuschten und konnten sich im Angriff kaum in Szene setzten. In einer auf mäßigem Niveau stehenden Partie sicherten sich die Erdmannsdorfer am Ende nicht unverdient die Zähler. Stanley Bergt (58.) hatte mit dem 2:0 für die Gäste für die Entscheidung gesorgt. In der Nachspielzeit kassierte der Peniger Sven Seidel noch die gelb-rote Karte. Während Penig im Tabellenkeller hängen bleibt, setzt sich die Eintracht in der oberen Hälfte fest. (Quelle: FP/eij)

„Wir haben einfach keinen Zugriff auf das Spiel gefunden und zu viele individuelle Fehler gemacht. Die Gäste haben clever gespielt und sicher in der Abwehr gestanden. Wir haben leider keine Mittel dagegen gefunden.“ (René Schreiter, Trainer des TSV Penig).

Penig: Scheel, Richter, Junghanns, Kühn, Seidel (90.+4 GR), Lindisch (46. Kremkow), Meinel, Schubert (32. Rößner), Zschage, Berthold, Schmidt (68. Britsche).  
Erdmannsdorf: M. Langklotz, Großmann (81. Reichel), R. Langklotz, J. Martin (90. Messig), Fröhlich, Sta. Bergt, Hansch, Gerlach, Lebeda, Mühlberg, Winterhoff.  
Tore: 0:1 Mühlberg (27.), 0:2 Sta. Bergt (58.).
Schiedsrichter: Vogel
Zuschauer: 66