1. Spieltag Landesliga

Landesliga 1. Spieltag

BSC-Männer mit viel Herz und Moral

Die Freiberger Fußballer haben zum Auftakt der Landesliga-Saison beim 2:2 gegen Borea Dresden den ersten Punkt verbucht. Das Spiel war aber nichts für schwache Nerven.

Die Männer des BSC haben bei ihrem Landesliga-Comeback einen Achtungserfolg errungen. Im ersten Spiel der Saison 2012/13 erkämpfte der Aufsteiger aus Freiberg gestern Nachmittag ein 2:2 (0:2) gegen den SC Borea Dresden, wobei die Gastgeber mit einer beeindruckenden Steigerung einen 0:2-Rückstand aufholten. „Was die Mannschaft in der 2. Halbzeit gezeigt hat, stimmt mehr als positiv“, jubelte BSC-Trainer Steve Dieske nach der Partie gegen den bisherigen Oberligisten. „Das war eine Reaktion, Kompliment an die Truppe.“

Dabei war im Vorfeld einiges schief gelaufen. Der Schiedsrichter wollte das Spiel nicht im Stadion anpfeifen, da dort der Rasen so hoch war, dass die Linien des Spielfelds nicht mehr zu erkennen waren. „Der Rasen war 10 Zentimeter hoch, 3 dürfen es laut Reglement sein“, schüttelte BSC-Manager Andreas Gartner den Kopf. Der Zustand sei landesligaunwürdig. Gartner schob den Schwarzen Peter aber der Stadt zu: „Wir sind hier nur Mieter und dürfen den Platz gar nicht mähen.“

So mussten beide Teams bei praller Sonne auf dem Kunstrasen auflaufen. Am Ende erwies sich der Nebenplatz aber vielleicht als Volltreffer. Die Freiberger hatten schon in der 1. Halbzeit mehr vom Spiel, ließen die Gäste nur selten zur Entfaltung kommen und starteten immer wieder gute Angriffe. Beide Teams gingen dabei von Beginn an ein hohes Tempo, gönnten sich kaum eine Atempause. Der Landesliga-Neuling war dabei dem langjährigen Oberligisten in fast allen Belangen mindestens ebenbürtig.

Geburtstagskind Erler sowie Otto und Thomas hatten erste Gelegenheiten. Auf der anderen Seite musste Torwart Heydel nur einmal richtig eingreifen. Die Viererkette um den landesligaerfahrenen Richter, der ein ruhender Pol war, stand lange bombensicher. Dennoch führten die Gäste kurz vor der Pause plötzlich 2:0: Nach einem Einwurf und wenig später nach einem Freistoß kamen die Dresdner aus Nahdistanz zweimal völlig frei an den Ball. „In dieser Klasse wird jeder Fehler hart bestraft“, sagte Martin Heydel, der neue Kapitän des BSC.

Die Bergstädter zeigten aber Moral und kämpften sich ins Spiel zurück. Mit Mehner und Klemm kam noch mehr frischer Wind ins BSC-Spiel. Die Gastgeber spielten nun wesentlich druckvoller. Uhlig und Schäfer schlugen von hinten kluge Pässe und schalteten sich immer wieder in den Angriff ein. Im Mittelfeld machten Bazan, Krause und Thomas Ballett, während vorn Klemm und vor allem Weigel um jeden Zentimeter Boden kämpften und keinen Ball verlorengaben.

Das Aufbäumen des BSC wurde schließlich belohnt: Nach starker Vorarbeit von Mehner zog Thomas aus 11 m ab – nur noch 1:2. Die Dresdner kamen jetzt kaum noch aus ihrer Hälfte und retteten sich oft nur mit Befreiungsschlägen. Die Gastgeber versuchten dagegen trotz der fortgeschrittenen Zeit mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen. Als Klemm nach Freistoß von Krause das 2:2 gelang, kannte der Jubel keine Grenzen. Kurz vor Schluss wäre dem 18-Jährigen fast noch das 3:2 gelungen. Sein Kopfball strich um etwa so viele Zentimeter am Borea-Kasten vorbei, wie der Rasen im Stadion zu hoch war.

Unterm Strich werteten alle Freiberger das Remis aber als Erfolg. „Zielstellung ist, Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Da ist jeder Zähler wertvoll“, erklärte Torschütze Rico Thomas. „Wir haben zweimal geschlafen, dann aber gezeigt, was in der Mannschaft steckt.“ Die Dresdner zeigten sich dagegen als schlechte Verlierer. Borea kassierte nach dem Schlusspfiff noch zwei rote Karten, zudem ließen die Gäste ihren Frust über den verpassten Sieg an der Auswechselbank aus. (Quelle: Freie Presse/Steffen Bauer)

Freiberg: Heydel, Schäfer, Richter, Otto, Uhlig, Krause, Erler (46. Mehner), Thomas (84. Dietrich), Bazan, Weigel, Berger (46. Klemm)

Tore: 0:1 (21.), 0:2 (45.), 1:2 Thomas (63.), 2:2 Klemm (79.)
Schiedsrichter: Schroth (Markranstädt)
Zuschauer: 321