26. Spieltag Mittelsachsenliga

Getrübte Freude über Heimsieg

Der SV Fortuna Langenau gewinnt sein Heimspiel in der Mittelsachsenliga 2:1. Dennoch sind die Kicker nicht glücklich.

Langenau – Grundsätzlich herrscht bei Fußballmannschaften uneingeschränkte Freude in der Kabine, wenn sie ein Spiel gewonnen haben. Der SV Fortuna Langenau hat zum Saison-Halali sein Heimspiel gegen Eintracht Erdmannsdorf 2:1 (1:1) gewonnen, aber die große Partystimmung wollte einfach nicht aufkommen. Denn die Wertigkeit des Dreiers ist durchaus limitiert. Denn nach Lage der Dinge müssen die Langenauer als Vorletzter der Mittelsachsenliga dennoch den Weg nach unten antreten.

Wie viele Absteiger es aus dem mittelsächsischen Oberhaus tatsächlich geben wird, ist auch abhängig von den Abschlusstabellen von Landesklasse und Sachsenliga. Dort rollt aber am kommenden Wochenende noch einmal der Ball. Die Gastgeber begannen die finalen 90 Minuten der Spielserie 2015/16 engagiert, kreuzten immer wieder vor dem Eintracht-Tor auf und gingen nicht unverdient nach einer Viertelstunde durch Kevin Borchert 1:0 in Führung. Trotz der Führung zog aber keine Sicherheit in die Aktionen der Langenauer ein. „Wir waren im Zugzwang, dadurch fehlte von Beginn an die Lockerheit in unseren Aktionen“, sagte der Fortuna-Trainer Matthias Börner. Die Gäste, die gerade einmal mit elf Spielern angereist waren, vollbrachten auf dem Rasen zwar auch keine Wunderdinge, bemühten sich aber um eine gewisse Struktur und glichen kurz vor dem Pausenpfiff zum 1:1 aus. „Der Torwart war so platziert, dass die lange Ecke völlig offen war. Und dort habe ich den Ball auch reingesetzt“, sagte Torschütze Maximilian Deszyk. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff brachte Börner mit Phil Reyer einen seiner Leistungsträger, der etwas angeschlagen zunächst erst zuschauen musste. Der Spieler war gerade eine Viertelstunde auf dem Platz, als er die Kugel zum 2:1 einschob. Dann kam es für die Gäste knüppeldick. Zunächst stellte Ronny Langklotz lautstark die Fähigkeiten des Schiedsrichters infrage, der Fußballregeln mächtig zu sein. Der Referee wusste hingegen ganz genau, welche Sanktion im Falle einer unangemessen Spieler- Wortmeldung zu verhängen ist und stellte den Kapitän deshalb vom Platz. Dann musste auch noch Mathias Großmann verletzt vom Rasen und konnte mangels Alternativen nicht ersetzt werden. In doppelter Unterzahl hatte das Team trotzdem noch eine Chance: Deszyk donnert in der 90. Minute an die Latte.
Ob die Langenauer schließlich doch noch ein Feierbier oder einen Trauerkaffee trinken, entscheidet sich endgültig in der kommenden Woche.

 

Rettung in letzter Sekunde

In der Fußball-Mittelsachsenliga hat der Hainichener FV durch ein Tor in der Nachspielzeit den TSV Großwaltersdorf mit 2:1 (0:1) bezwungen. Der Klassenerhalt ist nun von anderen Mannschaften abhängig.

Riechberg – Es war hektisch, es war emotional, und letztlich war es für den Hainichener FV erfolgreich. Mit 2:1 hat der HFV Vize-Meister TSV Großwaltersdorf in die Knie gezwungen und kann damit weiter vom Klassenerhalt in der Mittelsachsenliga träumen. Dieser ist nun allerdings von der Anzahl der mittelsächsischen Absteiger aus der Landesklasse abhängig. Und da sowohl der TSV Flöha als auch der SV Lichtenberg ihre Spiele verloren, muss Hainichen als Drittletzter in der Mittelsachsenliga noch zittern.
Trainer Thomas Pretschner – der sein Amt beim HFV auch in der nächsten Saison ausführen wird – gab seinen Jungs dennoch erstmal einen Monat frei. „Wir können ja ohnehin nichts mehr beeinflussen“, sagte er. Am Sonnabend habe er auf dem Riechberger Sportplatz zwei unterschiedliche Halbzeiten seiner Mannschaft gesehen. „In der ersten waren wir überhaupt nicht im Spiel und viel zu weit von den Gegenspielern weg. Das haben wir im zweiten Durchgang deutlich besser gemacht.“ Folgerichtig konnten die Hainichener die Führung durch Sandro Faßke in der 28. Minute noch umbiegen. Ali Rasul schoss den Ball direkt nach Wiederanpfiff aus gut 20 Metern flach in die Ecke, und kurz darauf waren die Gastgeber plötzlich in Überzahl. Der Großwaltersdorfer Torjäger Erik Sarodnik ließ sich zu einer Tätlichkeit hinreißen und sah die Rote Karte. Er droht damit, im Pokalfinale der Großwaltersdorfer am Samstag auszufallen. „Letztlich muss das aber nun ein Sportgericht entscheiden, ob die Sperre wettbewerbsübergreifend zählt“, sagte Pretschner, der zugleich Geschäftsführer des Kreisfußballverbandes ist. Seine Jungs rannten in Überzahl weiterhin an und hatten teilweise große Chancen zur Führung in einer hektischen zweiten Halbzeit. Allerdings hätten die Großwaltersdorfer auch schon durch Konter von Sebastian Seifert den Sack zumachen können. In der dritten Minute der Nachspielzeit konnte letztlich Kevin Schulze den Ball zum 2:1-Siegtor für Hainichen im Netz unterbringen. „Wie wir uns heute taktisch verkauft haben, war sehr schlecht. Mein letztes Ligaspiel für Großwaltersdorf habe ich mir anders vorgestellt“, sagte ein resignierter Großwaltersdorfer Trainer Michael Rudolph nach der Niederlage.

 

Motor ohne Punkte beim Meister

Motor Rochlitz hat das letzte Saisonspiel beim Hartmannsdorfer SV mit 1:2 (0:1) verloren und beendet die Serie auf Platz 5.

Hartmannsdorf – Trotz einer 1:2- (0:1)-Niederlage beim neuen Kreismeister Hartmannsdorfer SV beendet Motor Rochlitz die Saison auf Rang 5. In dem phasenweise hitzigen Match setzten die Gastgeber in der Anfangsphase die Defensive der Rochlitzer mit ihren giftigen Pressing unter Druck. Bereits in der fünften Minute zogen sie in Front. Eine flache Eingabe fast von der Grundlinie verpasste die BSC-Verteidigung. Nutznießer war Schaarschmidt, der den Ball im Fallen ins Netz bugsierte. Bei den Schüssen von Meinel (25.) und Scheibner (41.) fehlte noch der krönende Abschluss. Dieser folgte jedoch unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Eine Rückgabe konnte der HSV-Keeper nicht richtig verarbeiten. Der Ball sprang vor die Füße von Gutknecht, der die Kugel aus der Distanz ins verwaiste Gehäuse zum Ausgleich einschob (46.). Der spielentscheidende Treffer dann in der 65. Minute: Pelger verwandelte einen gerechtfertigten Foulelfmeter zum 2:1 für den Favoriten. Das respektlose Aufbäumen der Rochlitzer danach brachte nicht den durchaus verdienten Punktgewinn. Trotz der Niederlage hat der BSC Rang 5 in der Tabelle gehalten, weil auch seine Widersacher ihre Partien verloren hatten. Die Hartmannsdorfer feierten nach der offiziellen Ehrung durch Staffelleiter Haiko Stäbler gleich auf dem Spielfeld überschwänglich ihren Titel. „Meine Jungs wollen sich nun auch im neuen Umfeld der Landesklasse Mitte beweisen“, blickte ihr Trainer Alexander Theuer voraus. Über mögliche personelle Zugänge hielt sich der Aufsteiger noch bedeckt.

 

TSV gibt dezimiert Spiel aus der Hand

Die Generalprobe des TSV Großwaltersdorf für das Pokalfinale am Sonnabend ist gründlich misslungen. In Hainichen verlor der Vize-Meister mit 1:2 (1:0).

Hainichen – Jubel beim Hainichener FV Blau-Gelb, Enttäuschung und Unverständnis dagegen in den Reihen des TSV Großwaltersdorf: Mit der letzten Aktion der Saison hat sich der Hainichener FV den 2:1- (0:1)-Sieg gegen den TSV Großwaltersdorf geholt und damit seine Chancen auf den Verbleib in der Mittelsachsenliga gewahrt. Großwaltersdorf gab das Spiel völlig aus der Hand und verlor seinen Torjäger.

TSV-Trainer Michael Rudolph wollte nach Schlusspfiff erst gar nichts zu dem Spiel sagen, äußerte sich aber dann dennoch. „Ich bin unglaublich enttäuscht. Aber ich muss mir eingestehen, dass wir nur mit einer Rumpftruppe aufgetreten sind und uns nach dem Platzverweis noch mehr Probleme gemacht“, so Rudolph. Zudem hätte sich seine Mannschaft taktisch schlecht verkauft und sich dem Spielniveau angepasst. Sein Torjäger Erik Sarodnik ließ sich kurz nach der Halbzeit und dem Hainichener Ausgleich zu einer Tätlichkeit hinreißen und sah die Rote Karte. „Mein letztes Liga-Spiel für den TSV habe ich mir anders vorgestellt“, so Rudolph sauer. Auch TSV-Hüter Rico Kitlaß war bedient. „Wir spielen hier um die Goldene Ananas und dann machen wir so etwas. Ich versteh es nicht.“ Der Schlussmann kassierte kurz nach der Pause durch Ali Rasul das 1:1, für den wichtigen Siegtreffer aus Sicht der Hainichener sorgte im Gewühl Kevin Schulze in der Nachspielzeit. Die Führung für den TSV markierte Sandro Faßke (28.). „Wir haben vorige Woche gegen Langenau um das Unentschieden gekämpft und das wollten wir auch in dieser Woche gegen Hainichen“, so Rudolph zum wohl eher unfreiwilligen Eingreifen des TSV im Abstiegskampf. Die Chancen für den Siegtreffer waren da. Sebastian Seifert scheiterte bei Kontern in der Schlussphase.

 

BSC-Reserve nochmal im Torerausch

Kurzberichte 26. Spieltag

BSC Freiberg II – SV Germania Mittweida II 8:1 (4:0): Ein Saisonfinale mit Happy-End gab es für die zweite Vertretung des BSC Freiberg im letzten Heimspiel. Mit einem 8:1 (4:0) wurde die Germania-Reserve vom Platz gefegt und damit der dritte Meisterschaftsplatz gesichert. Simon Poos mit vier und Falko Mönch mit drei Toren hatten die Gäste fast im Alleingang zerlegt. Für Aufsteiger Mittweida und vor allem für den scheidenden Trainer Jörg Herrmann mit Sicherheit kein Spiel, was in Erinnerung bleiben wird. Dennoch ist der sechste Tabellenplatz im ersten Ligajahr eine gute Platzierung. (Quelle: Freie Presse/eij)

Oederaner SC – SV Barkas Frankenberg 2:5 (1:3): Trotz einer starken Rückrunde ohne Niederlage verpasste der SV Barkas letztendlich nur knapp den Sprung auf den dritten Tabellenrang. Auch im letzten Saisonspiel hat die Elf aus dem Hammertal einen frühen Rückstand weggesteckt und kam am Ende noch zu einem klaren Erfolg. Der OSC war nach dem 2:3-Anschlusstreffer wieder im Spiel, doch der torhungrige Gast schlug nur sechs Minuten später eiskalt zurück. Apropos Torhunger: Den hat auch wieder Torsten Frank gezeigt. Der Treffer zur 2:1-Führung war zugleich sein 30. Saisontreffer. Damit ist er auch erfolgreichster Schütze der Mittelsachsenliga. (Quelle: Freie Presse/eij)

SG Striegistal – SV Einheit Bräunsdorf 0:4 (0:0): Für beide Teams war es nur eine Art Pflichtfreundschaftsspiel, denn die Entscheidungen waren bereits gefallen. Auch im letzten Heimspiel der Saison ging der bereits feststehende Absteiger SG Striegistal leer aus. So gab es zum Abschied von Trainer Roland Werner keine Punkte. Durch einen Eigentor der Striegistaler hatte der Gast aus Bräunsdorf auf die Siegerstraße gefunden und legte gleich noch drei weitere Treffer nach. Mit dem 4:0-Erfolg verabschiedet sich auch Benjamin Schubert als Einheit-Trainer. (Quelle: Freie Presse/eij)

 

Statistisches vom Spieltag
Tore: 29 – Schnitt von 4,83 pro Spiel
Erfolgreichster Schütze: Simon Poos (Freiberg II) mit 4 Toren.
Zuschauer: 554 – Schnitt von 92 pro Spiel
Gelbe Karten: 16
Gelb/Rot: Keine
Rot: 2