26. Spieltag Landesklasse Mitte

Rückschlag für Mittelsachsen

Der Kreisverband Fußball ist künftig nur noch mit zwei Mannschaften in der Landesklasse vertreten. Sowohl der TSV Flöha als auch der SV Lichtenberg stiegen am Wochenende ab.

Quelle: Freie Presse/Von Steffen Bauer

Lichtenberg – Als SVL-Coach Swen Hennig am Sonntagabend von seinem Trainerlehrgang aus Leipzig zurückkehrte, war längst alles vorbei. Die Fußballer des SV Lichtenberg hatten am Sonnabend das letzte Spiel der Landesklasse-Saison 2015/16 gegen Germania Mittweida mit 0:5 (0:3) verloren und rutschten noch auf Platz 12 ab. Damit muss der SVL wie der TSV Flöha, der 0:4 gegen den Meißner SV unterlag, in die Mittelsachsenliga absteigen. 24 beziehungsweise 23 Punkte waren zu wenig, um die Klasse zu halten.

Letztlich sei man aber nicht am letzten Spieltag abgestiegen, sagt der Trainer des SVL, der am Wochenende in Leipzig seine B-Lizenz abgelegt hatte. „Wir hatten es vorher selbst in der Hand, die Punkte für den Klassenerhalt zu holen.“ So konnten die Lichtenberger zum Beispiel gegen Aufsteiger SV Strehla keinen einzigen Zähler einfahren (1:4 und 2:3). Ein Sieg gegen das Schlusslicht der Staffel (18 Punkte) hätte schon gereicht, ärgert sich Hennig.

Nur sieben Siege in 26 Spielen, dazu drei Remis und 16 Niederlagen lautet die ernüchternde Bilanz des SVL, der nach Platz 11 im Vorjahr eigentlich einen einstelligen Tabellenplatz als Saisonziel ausgegeben hatte. Nach 13 Zählern in der Hinrunde gelangen in der 2. Halbserie aber nur noch 11. Vor allem fiel den Lichtenbergern ihre Auswärtsschwäche auf die Füße: Mit 7 Punkten und 13:42 Toren sind sie Schlusslicht dieser Wertung. Mit 74 Gegentreffern kassierte der SVL zudem die meisten Tore aller 14 Teams, beim Torverhältnis (-35) ist nur Schlusslicht Strehla (-40) noch schlechter.

Die Personalprobleme, die sich auch in Lichtenberg wie ein roter Faden durch die Saison zogen, lässt Hennig nicht als Ausrede gelten. Zwar seien viele Leistungsträger verletzt gewesen, „doch der Kader war immer groß genug“, sagt der Trainer – der allerdings erst in der Endphase der Saison annähernd auf seine Wunschelf bauen konnte. Dort wurde zum Beispiel der Tabellendritte Freital mit 4:0 abgefertigt.

In der neuen Saison hofft Swen Hennig, mit einem Großteil seines Teams einen Neustart vollziehen zu können. „Wir werden das jetzt erst einmal sacken lassen und uns dann alle zusammensetzen“, erklärt der 43-Jährige. Mit Schmidt, Lein, Griesbach und Matuschek stehen einige Abgänge, vor allem aus beruflichen und privaten Gründen, aber fest.

„Das war alles sehr bitter, doch der Abstieg wirft uns nicht um“, sagt Holger Kunath, der Lichtenberger Fußball-Chef. Man werde sich aufrappeln und für die Mittelsachsen-liga wieder eine schlagkräftige Mannschaft aufstellen.

Durch den Abstieg der Lichtenberger und der Flöhaer hat es in der Mittelsachsenliga auch Fortuna Langenau und den Hainichener FV auf Platz 11 erwischt. „Dass ein Landesklasse-Vertreter aus Mittelsachsen absteigt, war vorauszusehen. Somit konnte unser 12. Platz eigentlich nur den Abstieg bedeuten“, zeigt sich Langenaus Fußballchef Michael Reinhold aber gefasst. (mit eij)

Lichtenberg: Blumstein, Griesbach, M. Kluge, Kokott, Timmel, Schmidt (60. Kohl), Miersch, D. Kluge (60. Matuscheck), Gronwaldt, Jäkel, Häuser (55. M. Drechsel)
Tore: 0:1 Rothe (5.). 0:2 Pietsch (8.), 0:3 Salim (29.), 0:4 König (51.), 0:5 Salim (88.)
SR: Taugerbeck (Dresden)
Zuschauer: 165

 

Neuanfang auf ganzer Linie

TSV Flöha steht nach dem Abstieg ein Umbruch bevor – Zänker geht nach Langenau

Flöha – Natürlich waren die Spieler und Verantwortlichen des TSV Flöha nach der 0:4 (0:0)-Heimniederlage gegen den Meißner SV bitter enttäuscht. Während die Meißner lautstark den Klassenerhalt feierten, gab es auf Flöhaer Bank gesenkte Köpfe. Für die TSV-Männer geht es zurück in die Mittelsachsenliga – und dort steht dem Team ein Umbruch bevor.

Durch sechs Niederlagen in den letzten sechs Spielen wurden die Flöhaer noch bis auf den vorletzten Platz durchgereicht. Zuletzt hatte der TSV am 1. Mai beim 4:2 gegen Wilsdruff gepunktet. Nach 13 Punkten in der Hinrunde stehen in der Rückserie ganze 10 Zähler auf der Habenseite. „Letztlich haben wir es selbst verbockt“, sagte Interimscoach Thomas Frenzel. Der bisherige Trainer Matthias Zänker saß zwar am Sonnabend mit auf der Bank, gab aber keine Anweisungen mehr. „Mein Vertrag wurde vor dem Spiel aufgelöst, da ich gesundheitliche Probleme habe. So hat Thomas das letzte Spiel geleitet“, informierte Zänker, der nach dem Abpfiff verabschiedet wurde und künftig den SV Fortuna Langenau trainiert, der ebenfalls gerade abgestiegen ist.

Die Niederlagen gegen Possendorf (0:3) und den Meißner SV, der vor der Partie noch Tabellenvorletzter war, fallen besonders ins Gewicht, sagte Thomas Frenzel. „Somit sind wir dann auch ein verdienter Absteiger.“ Dennoch sei man froh, „dass wir Landesklasse spielen konnten“, sagte Zänker. Letztlich habe es dem Kader an Breite gefehlt. „Wir haben schon in der Winterpause drei Spieler aus beruflichen Gründen verloren, im Frühjahr kamen viele Verletzte hinzu. Das konnten wir nicht kompensieren.“ Zänker wollte zudem ein Konzept für erste und zweite Mannschaft erarbeiten. „Doch zu Gesprächen kam es nie. Jeder kochte sein eigenes Süppchen.“ Mindestens fünf Spieler werden den Verein verlassen. (Quelle: Freie Presse/rosd)

TSV Flöha: Rüger (74. Clauß), K.Hunger, T. Hauser, O. Hauser, Mittmann, M.Hunger, Neugebauer, Göckeritz (61. Nitschke), Dietel, Schönherr (42. Quandt), Eckardt
Tore: 0:1 (51.), 0:2 (54.), 0:3 (63.), 0:4 (89.)
SR: Fix (Grimma)
Zuschauer: 124

 

Germania-Chef: Haben eine sensationelle Saison gespielt

Mit einem furiosen 5:0 (3:0) beim SV Lichtenberg haben die Fußballer des SV Germania Mittweida ihre bislang beste Serie in der Landesklasse abgeschlossen. Der mittelsächsische Rivale hatte daran aber schwer zu schlucken.

Mittweida – Eine Extrawurst hat es für die erfolgreichen Fußballer des SV Germania Mittweida am Sonnabend nicht gegeben. „Die Würste und Steaks haben auch so gereicht, um die Jungs zufriedenzustellen“, so Germania-Trainer Uwe Schneider schmunzelnd. Er hatte Mannschaft und Betreuerstab nach dem letzten Saisonspiel in der Landesklasse zur Grillparty in seinen Garten eingeladen, wo es nicht nur den finalen 5:0 (3:0)-Sieg beim SV Lichtenberg zu feiern gab. „Das war der krönende Abschluss einer starken Saison“, lobte Schneider. Mit 61 Punkten kamen die Mittweidaer erneut als Zweiter der Staffel Mitte ins Ziel und konnten eine starke Vorsaison noch toppten: Im Vorjahr hatte das Team als Vize 57 Zähler auf dem Konto.

„Eine sensationelle Saison“, jubelte auch Germania-Präsident Harald Kaehs. Der 59-Jährige, der seit 13 Jahren an der Spitze des Vereins steht, ordnet die Serie sogar als die beste in der mehr als hundertjährigen Geschichte des SV Germania ein. Zumal die Mittweidaer mit 27 Gegentoren die beste Abwehr der Staffel stellten und mit 73 Toren nur viermal weniger traf als Meister BSV Sebnitz. Zudem holte die Germania den Fairplay-Pokal. Die Mittweidaer bekamen in den 26 Spielen 32 Gelbe Karten gezeigt, zweimal gab es Gelb/Rot. „Das gesamte Team, der Trainerstab, die treuen Fans und die Sponsoren haben für eine rundum tolle Saison gesorgt“, sagte Kaehs.

Die Mittweidaer stellten dabei auch zum Abschluss beim SV Lichtenberg nochmals eindrucksvoll ihre Stärken unter Beweis. Nachdem nach zwei Minuten noch die Latte für die abstiegsbedrohten Erzgebirger rettete, sorgte Youngster Philipp Rothe kurz darauf für die frühe Führung der Gäste: Der A-Jugend-Spieler (5.) war ebenso per Kopf erfolgreich wie wenig später Markus Pietsch (8.). Die Lichtenberger fanden von Beginn an kein Mittel und waren deutlich unterlegen. Das 3:0 durch Mohanad Salim, ebenfalls ein Kopfball, war bereits die Vorentscheidung. „Germania war eine Klasse besser, wir hatten nichts entgegenzusetzen“, sagte Lichtenbergs Co-Trainer Steffen Teichert. Die Hausherren kamen im gesamten Spiel zu keiner einzigen klaren Chance.

Auch in der 2. Halbzeit bestimmten die Mittweidaer vor 165 Zuschauern das Geschehen. Nils König vollendete aus Nahdistanz zum 4:0, ehe erneut Salim in der 88. Spielminute mit einem Traumtor zum 5:0 den Schlusspunkt setzte.

Und während die Mittweidaer bis in die Morgenstunden feierten (Uwe Schneider: „Das eine oder andere Bier wurde dabei natürlich auch getrunken.“), waren die Lichtenberger am Boden zerstört. Durch die Niederlage fiel der SVL (24 Punkte) noch auf den 12. Tabellenplatz zurück und muss wie der TSV Flöha (13./23) in die Mittelsachsenliga absteigen. (mit kaj0)

Germania Mittweida: Schmidt, Pietsch, Rauthe, Hönig (73. Köhler), Rothe, Salim, Richter, Wilsdorf (60. Hahn), Götze, Grötzsch, König (85. Lange)
Tore: 0:1 Rothe (5.), 0:2 Pietsch (8.), 0:3 Salim (29.), 0:4 König (51.), 0:5 Salim (88.)
SR: Taugerbeck (Dresden)
Zuschauer: 165