17. Spieltag Mittelsachsenliga
Meister stolpert im Derby
In der Fußball-Mittelsachsenliga hat der TSV Großwaltersdorf mit 1:2 gegen den Ortsnachbarn aus Oederan verloren.
Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger
Grosswaltersdorf – Die Psyche spielt im Sport nicht selten eine entscheidende Rolle. Und auch gestern wurde in der Mittelsachsenliga-Partie zwischen dem Tabellenzweiten TSV Großwaltersdorf und dem Oederaner SC aus dem anonymen Mittelfeld der Liga eine gewisse mentale Klarheit in den Köpfen der Spieler belohnt. Die Oederaner traten personell auf dem letzten Loch pfeifend an, nur ein 18-jähriger A-Junior bildete das Auswechselkontingent. Doch nicht den Gästen, sondern dem amtierenden Meister aus Großwaltersdorf ging buchstäblich die Luft aus. Der OSC gewann nach einer kämpferisch überzeugenden Leistung mit 2:1 (0:1), von den Gastgebern war auf dem Platz nicht viel zu sehen.
„Das, was wir hier gemacht haben, hatte mit Fußball nicht viel zu tun. Wir haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann“, analysierte TSV-Trainer Michael Rudolph nach der Partie. „Die Oederaner haben die Punkte mitgenommen, weil sie als Geschenk auf dem Platz lagen“, ärgerte sich der Großwaltersdorfer Coach.
Dabei begannen die Platzherren engagiert und setzten in der 3. Minute ein erstes Achtungszeichen, als Oliver Petermann die Latte traf. Doch schnell zog auf dem Rasen Langeweile ein, zwischen den Strafräumen passierte wenig. Nach einer reichlichen Viertelstunde brachte der Oederaner Franz Lohse das Kunststück fertig, das Spielgerät aus fünf Metern Entfernung über das leere Tor zu knallen. „Der Ball ist kurz vor der Annahme noch einmal blöd aufgesprungen. Ich habe nur die Innenseite rangehalten, dennoch ging das Ding drüber“, warb der 25-Jährige um mildernde Umstände. Auch danach passierte nicht viel. Phasenweise hatten die 160 Zuschauer sogar das Gefühl, dass beide Teams für die inoffiziellen mittelsächsischen „Abseits-Meisterschaften“ trainierten. Denn in der gesamten Partie hoben die Linienrichter aus diesem Grund ihre Fahne sehr oft in die Luft.
Einer schönen Einzelleistung von Petermann war es zu verdanken, dass Großwaltersdorf mit einer 1:0-Führung in die Kabine ging. Im zweiten Durchgang waren wenige Minuten gespielt, als der OSC per Freistoß zum Ausgleich kam. Bei allem Respekt vor den schusstechnischen Fähigkeiten des Oederaners Sven Hofmann – dieser Treffer hätte nicht fallen dürfen. Denn der Freistoß aus großer Entfernung war gefühlte zehn Sekunden in der Luft, bevor er im Kasten einschlug. „Der war haltbar“, murmelte man nicht nur an der Seitenlinie. Nach einer reichlichen Stunde bediente Lohse seinen Kollegen Patrick Ernstberger, der zum 2:1 für den OSC vollendete.
In der Schlussviertelstunde forcierten die Großwaltersdorfer Spieler endlich noch einmal ihre Offensivbemühungen, packten dabei aber die Brechstange aus und erkämpften sich deshalb keine zwingende Chance mehr. „Wir mussten das Spiel nicht machen und konnten abwarten. Das unser Plan dann so aufgeht, konnte keiner vorher ahnen“, sagte Oederans Trainer Steffen Günther, der mit dem Verlauf der Partie sehr zufrieden war. TSV-Kapitän Martin Hohfeld fand dann noch klare Worte. „Unsere Laufbereitschaft ging gegen Null, das war zu wenig.“ Sieg-Torschütze Ernstberger war dagegen entspannt, bevor er in den Feiermodus umschaltete. „Wir haben taktisch gut gespielt und keine Hektik gemacht.“
Schlusslicht überrennt den HFV und hat wieder Land in Sicht
Die SG Striegistal fährt beim 4:0 (1:0)-Sieg gegen Hainichen den ersten Saisonsieg ein. Dabei half eine lange Überzahl mit.
Quelle: Freie Presse/Von Joachim Eichler
Striegistal – Aufatmen beim Schlusslicht SG Striegistal: Mit einem klaren 4:0 (1:0)-Erfolg gegen den Tabellenvorletzten aus Hainichen sieht man wieder etwas Licht am Ende des Tunnels im Kampf um den Klassenerhalt. „Dieser Sieg war wichtig für die Moral meiner Mannschaft“, sagte ein zufriedener SG-Trainer Roland Werner. „Ich glaube, dass dieses Ergebnis auch in dieser Höhe in Ordnung geht.“
Für eine Mannschaft, die ebenfalls mit dem Rücken zur Wand steht, haben die Blau-Gelben aus Hainichen allerdings zu wenig geboten. Vor allem im Angriff bissen sich die Gäste an der Striegistaler Hintermannschaft die Zähne aus. Es gab kaum ein Durchkommen und die wenigen Bälle in Richtung Tor wurden eine sichere Beute von SG-Schlussmann Stephan Rohrbeck.
Allerdings musste der HFV bereits ab der 13. Minute in Unterzahl spielen. Nach einer Tätlichkeit gegen einen Gegenspieler sah Girardi beim Stande von 0:0 die Rote Karte. Er hatte seinem Team damit einen Bärendienst erwiesen, wie sich im weiteren Spielverlauf zeigen sollte. Gab es bis dahin keine Torchance auf beiden Seiten, nahm ab dieser Zeit die Torgefährlichkeit der Hausherren zu. Das erste Warnsignal sendete Boden (26.), als sein Schuss, aus halbrechter Position abgefeuert, nur knapp am langen Eck vorbeiflog. In dem rassigen Derby musste der Falkenauer Schiedsrichter Baldauf über die 90 Minuten Schwerstarbeit leisten, da fast bei jedem Zweikampf ein Spieler zu Boden ging. Man merkte den Akteuren beider Teams einfach auch an, dass es in dieser Partie um sehr viel ging.
Einer der vielen Freistößen führte dann auch zur Striegistaler Führung: Kapitän Erik Puschmann traf mit einem Flachschuss aus 17 Metern zum 1:0. Für den HFV-Keeper Martin Dittrich, der nach langer Zeit wieder einmal das Tor hütete, gab es nichts zu halten. Er war der beste Mann bei den Gästen, aber auch bei den weiteren drei Treffern chancenlos. Allerdings zeigte Dittrich noch weitere gute Paraden und hielt so seine Elf noch lange im Spiel.
Allerdings war mit dem 2:0 für die Hausherren, einem unglücklichen Eigentor von Nestler (66.), eine Vorentscheidung gefallen. Die Hainichener Mannschaft gab zwar nie auf, aber Zählbares sprang nur bei den Hausherren heraus. Die Einwechsler Preiß (76.) und Lehre (86.) schraubten das Ergebnis noch auf 4:0 in die Höhe.
„Sicherlich hat uns der Feldverweis in die Karten gespielt, aber der Sieg in dieser Höhe geht in Ordnung“, resümierte SG-Trainer Roland Werner die 90 Minuten. Von Seiten des HFV gab es nach Abpfiff aber keinen Kommentar zum Spiel.
Drei Punkte fehlen Striegistal nun nur noch zu einem Nichtabstiegsplatz. Allerdings denkt Werner nur eine Woche weiter. Da steht für den Tabellenletzten der schwere Weg zu Barkas Frankenberg an. Die Hainichener treffen auf eigenem Platz auf den punktgleichen Aufsteiger SV Fortuna Langenau.
Gerechte Punkteteilung
Germania Mittweida II und der TSV Langhennersdorf haben sich gestern 2:2 (2:1) getrennt. Beide Trainer können mit diesem Ergebnis leben.
Mittweida – 2:2-unentschieden endete gestern die Partie zwischen der Reserve des SV Germania Mittweida und dem TSV Langhennersdorf. Beide Trainer sowie auch die Zuschauer empfanden das Ergebnis als gerecht. Doch die Partie, die sehr temporeich begann, hielt in der zweiten Halbzeit wenig Höhepunkte parat.
„Das war mit Sicherheit kein Leckerbissen heute. Im Hinspiel haben wir eine bessere Leistung und auch ansehnlicheren Fußball gezeigt“, sagte Mittweidas Trainer Bernd Hofmann, verwies aber zugleich auf die personelle Situation seiner Truppe. „Heute haben gleich fünf Stammspieler aus unterschiedlichsten Gründen gefehlt“, sagte er. Die Reise mit der ersten Mannschaft, die in Bannewitz 3:1 gewann, hatte aber keiner mit angetreten.
Die ersten beiden Tore fielen früh. Durch einen langen Ball über die gesamte Mittweidaer Abwehr war der Langhennersdorfer Tobias Tuchscherer seinen Gegenspielern enteilt und vollendete souverän zum 0:1 (12.). Der Mittweidaer Ausgleich folgte durch einen Foulelfmeter, den Sebastian Herrmann verwandelte. Gästetrainer Sven Butze hätte diesen aber nicht gegeben. „Einer meiner Spieler will nur den Ball wegschlagen, was er auch tut“, sagte Butze. Die Partie blieb in der Folge abwechslungsreich, wobei die Mittweidaer das Blatt noch in der ersten Halbzeit wenden konnten. Eric Kaltschmidt setzte aus halbrechter Position einen Freistoß direkt in die Maschen. In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie zusehends, das Geschehen spielte sich größtenteils zwischen den Strafräumen ab. Mittweidas A-Junior Frederic Tschiedel unterlief vor dem eigenen Strafraum ein springender Ball, diese Gelegenheit nutzte Benjamin Schlegel per Lupfer zum 2:2-Ausgleich. Anschließend war der TSV am Drücker, in der Schlussphase wieder Germania, doch der Siegtreffer gelang keiner der beiden Mannschaften. (Quelle: Freie Presse/rosd)
Einheit kann Motor nicht stoppen
Bräunsdorf – Klar mit 4:0 (2:0) hat der BSC Motor Rochlitz sein Auswärtsspiel beim SV Einheit Bräunsdorf gewonnen und sich damit für den „Stotterstart“ ins Frühjahr beim 1:1 gegen Erdmannsdorf rehabilitiert. Die Gäste aus Rochlitz gaben im Striegistalstadion sofort Gas und führten nach sieben Minuten bereits mit 2:0. Den 1:0-Führungstreffer erzielte dabei Winter-Neuzugang Christopher Meinel, der aus Penig kam. Der Torjäger markierte das erste Punktspieltor für seinen neuen Verein. Außerdem trafen Pötzsch und Dennhardt für die überlegenen Gäste, dazu kam ein Eigentor von Schulze zum 0:3 (71.). Während die Rochlitzer personell aus dem Vollen schöpfen konnten, musste bei den Bräunsdorfern nochmals Lutz Bauer aushelfen. Der 45-Jährige hatte seine Laufbahn eigentlich beendet. (Quelle: Freie Presse/eij)
Statistisches vom Spieltag
Tore: 22 – Schnitt von 3,66 pro Spiel
Erfolgreichster Schütze: Torsten Frank (Frankenberg) mit 2 Toren
Zuschauer: 564 – Schnitt von 94 pro Spiel
Gelbe Karten: 29
Gelb/Rot: Keine
Rot: 1